Nach vorläufigem Ermittlungsstand sollen die in Ottakring Angeschossenen Passanten gewesen sein, die in den Streit nicht involviert waren. Die Sondereinheit WEGA stellte am Tatort acht Patronenhülsen sicher, berichtete Polizeisprecher Thomas Keiblinger.
Passanten in Ottakring angeschossen
Der Verletzte, der in ein Lokal geflüchtet war, gab gegenüber den Ermittlern an, etwa 15 türkischstämmige Männer hätten sich auf der Straße lautstark unterhalten. Plötzlich habe er realisiert, dass er angeschossen worden sei.
Der 29-Jährige wurde im Bereich Knie-Unterschenkel getroffen und mittlerweile operiert. Der zweite Passant wurde mit einem Durchschuss am linken Unterschenkel ins Spital gebracht. Beide Männer werden im Krankenhaus (Wiener AKH) von der Polizei bewacht, keiner der beiden befindet sich in Lebensgefahr.
Die Gruppe löste sich nach den Schüssen auf. Die Verdächtigen flüchteten laut Angaben des 29-Jährigen mit mehreren Autos.
WEGA-Einsatz am Lerchenfelder Gürtel
Wie die Polizei im Detail berichtet, hatte am Mittwoch kurz nach 22:00 Uhr der Besitzer einer Bar am Lerchenfelder Gürtel den Polizeinotruf verständigt. Dieser gab an, dass sich ein angeschossener Mann gerade durch seine Bar geschleppt und im Innenhof des Gebäudes versteckt hätte. Sofort eilten mehrere Funkwägen und Kräfte der WEGA zum Vorfallsort.
Im Innenhof fanden die Polizisten den schwer verletzten 29-jährigen Mann. Das Opfer hatte eine Schusswunde im Bereich des rechten Knies und Unterschenkels. Der Verwundete gab an, zufällig in einen Streit von türkischstämmigen Männern geraten zu sein und plötzlich seien mehrere Schüsse gefallen.
Beamte der WEGA durchsuchten alle umliegenden Gebäude, fanden aber bei der Durchsuchung keine Verdächtigen, jedoch die genannten acht Patronenhülsen. Zeugen im Umfeld des Tatortes bestätigten die Angaben des Verletzten. Auch sie hatten eine Gruppe der ca. 15 türkischstämmigen Männer beobachtet, die in Streit geraten waren.
Im Zuge weiterer Ermittlungen stellte sich erst heraus, dass eine weitere angeschossene Person von der Wiener Berufsrettung in ein Spital gebracht worden war. Die Hintergründe der Tat sind bis dato unklar. Die Ermittlungen durch Landeskriminalamt Wien zu den Vorfällen in Ottakring laufen.
(apa/red)