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Strafmündigkeit: Kritik von ÖVP und FPÖ nach Zadic-Nein

Kickl kündigte an, in der nächsten Nationalratssitzung eine Initiative zur Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters zu starten.
Kickl kündigte an, in der nächsten Nationalratssitzung eine Initiative zur Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters zu starten. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Nachdem sich Justizministerin Alma Zadić (Grüne) am Donnerstag im Bundesrat gegen die von der ÖVP ins Gespräch gebrachte Senkung der Strafmündigkeit ausgesprochen hatte, haben FPÖ und ÖVP Kritik geübt.
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Am Freitag gab es Kritik vom großen Regierungspartner ("Sicherheit und Schutz unserer Kinder darf keine ideologische Frage sein") als auch von den Blauen ("Linke Kuscheljustiz stellt den Täterschutz vor den Opferschutz"). Unterstützung kam hingegen von der SPÖ.

Diskussion laut Edtstadler nötig

Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) argumentierte, dass es gerade in so einem sensiblen Bereich einer breiten Diskussion bedürfe. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl von unmündigen Tatverdächtigen beinahe verdoppelt. "Von vornherein Dinge abzulehnen und Maßnahmen auszuschließen halte ich für nicht sinnvoll." Es gehe nicht darum, "Kinder ins Gefängnis zu bringen", sondern durchsetzbare Maßnahmen ergreifen zu können, die derzeit mit dem Alter der Strafmündigkeit zusammenhängen, meint die Politikerin.

Strafmündigkeit: Initiative angekündigt

Als "Schlag ins Gesicht der Opfer" bezeichnete FPÖ-Obmann Herbert Kickl die Stellungnahme der Ministerin. "Mit dieser Blockadehaltung liefert Zadić allen jungen Vergewaltigern und Straftätern eine Freudenbotschaft." Er kündigte an, in der kommenden Nationalratssitzung eine Initiative zur Absenkung des Strafmündigkeitsalters zu starten: "Wenn die ÖVP Rückgrat hat, stimmt sie mit uns und damit gegen die Grünen."

Der Plan der Senkung der Strafmündigkeit sei nachweislich nicht sinnvoll und stellt eine Fortsetzung falscher Politik dar wie etwa der Schließung des Jugendgerichtshofs, hieß es bereits am Donnerstag in einem SPÖ-Entschließungsantrag. Es gebe keine Experten, die das Einsperren von unter 14-jährigen für eine passende Maßnahme halten würde. Bei Jugendlichen dieses Alters bestünde noch eine extrem hohe Chance, durch sozialpädagogische und psychiatrische Maßnahmen eine Verbesserung zu erzielen.

(APA/Red)

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