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Straches Juden-Sager: LH Wallner fordert Klarstellung von Egger

Egger soll sich laut Wallner vom Strache-Sager distanzieren
Egger soll sich laut Wallner vom Strache-Sager distanzieren ©VOL.at/Steurer
Bregenz - Landeshauptmann Markus Wallner fordert, dass sich Landeschef Egger morgen im Landtag öffentlich vom Strache-Sager distanziert.
Reaktionen der Vorarlberger Parteien
Strache: "Wir sind die neuen Juden"

FPÖ-Chef Dieter Egger distanziert sich bislang nicht von Straches „Juden-Sager“ – zur Empörung von Landeshauptmann Markus Wallner. „Ich erwarte mir vom Klubobmann der FPÖ, dass er zu Beginn der Landtagssitzung, in der Aktuellen Stunde, eine unmissverständliche öffentliche Klarstellung vornimmt.“ Er, Wallner, finde es „beschämend“, dass sich Egger hinter die Strache-Äußerungen stelle: „Für einen Klubobmann sollte klar sein, welche Geisteshaltung man vertritt.“ Er als Landeshauptmann wolle Vorarlberg ganz gewiss nicht in diesem Eck haben, jede Form der Verniedlichung nationalsozialistischer Gräueltaten sei auf das Schärfste abzulehnen. Wallers harsche Kritik an Egger: „Es ist beschämend, dass er da keine eindeutige Haltung hat – und das zum wiederholten Male.“ Egger habe nach seinem „Exil-Juden-Sager“ offenbar nichts dazugelernt. Journalisten-Fragen, ob die FPÖ bei einer allfälligen Weigerung Eggers bereits die Möglichkeit auf eine Koalition mit der ÖVP nach der Landtagswahl 2014 verspielen würde, beantwortete Wallner so nicht. Er hielt aber fest, dass Egger – “wenn er es nicht tut” – die Konsequenzen tragen müsse. Es habe sich an der Linie der Landes-ÖVP seit der Landtagswahl nichts verändert.

Der Stein des Anstoßes

Wie VOL.AT und die VN berichteten, stellte sich FPÖ-Landeschef Dieter Egger ja hinter seinen Bundesobmann Strache. Letzterer soll nach Protesten gegen den Burschenschafter-Ball in Wien ja gesagt haben: „Wir sind die neuen Juden.“ Und zu den Ereignissen rund um den Ball sagte Strache: „Das war wie die Reichskristallnacht.“ Österreichweit folgten Proteste. Doch  Egger konnte – oder wollte – sich von dieser Aussage nicht distanzieren, ließ nur mitteilen, dass es sich um „eine verzerrte Aussage eines Journalisten“ handle. Außerdem müsse es ja auch zu denken geben, dass friedliche Besucher des Burschenschafter-Balls beschimpft und teilweise sogar verletzt worden seien. Und ganz abgesehen davon seien die Freiheitlichen „Freiwild“ und würden permanent diffamiert.

Der Wahlkampf 2009

Der aktuelle Fall weckt in der Tat Erinnerungen an Dieter Eggers „Exil-Juden“-Sager im August 2009. Egger hatte im Rahmen einer FP-Wahlkampfveranstaltung den Direktor des jüdischen Museums Hohenems, Hanno Loewy, einen „Exil-Juden aus Amerika“ genannt. Bereits am nächsten Tag forderte der damalige Landeshauptmann Herbert Sausgruber eine Entschuldigung Eggers, anderenfalls habe die FPÖ die Landesregierung zu verlassen. Eggers Entschuldigung blieb aus; die jahrzehntelange schwarz-blaue Koalition war damit Geschichte.

LH Markus Wallner: “Egger soll sich äußern”

Im Rahmen des Pressefoyers am Dienstagvormittag stellte LH Markus Wallner noch einmal unmissverständlich klar, dass er sich von FP-Landesobmann Dieter Egger eine Klarstellung und Distanzierung erwartet. “Wenn es so gesagt wurde, wie heute berichtet, kann man das nicht verharmlosen oder gar verniedlichen. Dieter Egger sollte morgen bei der Landtagssitzung die Chance wahrnehmen und sich dazu klar äußern.”

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