Strache organisierte "Wiener Konferenz der Europäischen Patrioten"

Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat am Wochenende eine "Wiener Konferenz der Europäischen Patrioten" organisiert. Dieses Treffen hat aber offenbar nichts mit der Rechtsaußen-Fraktion im EU-Parlament namens "Patrioten für Europa" zu tun, der die FPÖ angehört. Bei der Konferenz im Hotel Imperial Riding School ging es am Samstagabend um die Themen Frieden, Freiheit und Sicherheit, wie Strache am Montag mitteilte.
"Wiener Konferenz der Europäischen Patrioten" mit Dewinter und Baudet
Unter den Teilnehmern befanden sich nach Straches Angaben Filip Dewinter vom belgischen Vlaams Belang, der niederländische Rechtspopulist Thierry Baudet sowie die deutsche AfD-Politikerin Irmhild Boßdorf. Der US-Republikaner Steve King sandte eine Video-Grußbotschaft. Die Redner riefen zu einer internationalen Zusammenarbeit auf.
Europa verliere seine Stimme - und damit seine Zukunft, stellte Strache gemäß Aussendung eingangs fest. Während sich weltweit tektonische Machtverschiebungen vollziehen, diskutiere die deutsche Innenpolitik über ein "undemokratisches" AfD-Verbot, welches nicht nur die politische Landschaft erschüttern, sondern auch die Grundlagen der Meinungsfreiheit ins Wanken bringen würde. "Wer heute in Europa 'falsch' denkt, muss morgen mit dem Verfassungsschutz und einer Hausdurchsuchung rechnen", erklärte Boßdorf demnach.
Boßdorf und Baudet kritisierten außerdem, dass westliche Regierungen "das Pulverfass Ukraine" weiter "anheizen - durch Waffenlieferungen, Kriegsrhetorik und moralische Arroganz". Statt besonnener Diplomatie herrsche blinder Gehorsam gegenüber einer NATO-Agenda, die Europa an den Rand des Abgrunds führe, meinten die Rechtspopulisten. Gelobt wurden dagegen Israels gezielte Schläge gegen iranische Nuklearanlagen, unterstützt von US-Bunkerbrechern, als "Präzedenzfall der Rückkehr realpolitischer Stärke". Dewinter sprach von einer fragilen aber funktionierenden Koalition gegen die Achse Teheran-Hisbollah-Hamas. Alle Teilnehmer sahen jedoch die islamistische Muslimbruderschaft als "wahre Bedrohung Europas". Ziel der Muslimbruderschaft sei eine schleichende Transformation Europas hin zu einer autoritären islamistischen Gesellschaftsordnung, so Boßdorf, Baudet, Dewinter und Strache gemäß Aussendung.
Strache erlebte bei Wien-Wahl Verluste
Strache war mit seinem "Team HC Strache" im April bei der Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahl in Wien angetreten und hatte dort massive Verluste verschmerzen müssen. Am 11. Juni trat der ehemalige Vizekanzler sein Amt als Bezirksrat in Floridsdorf an.
(APA/Red)