Stolz, ein Teil der Rettung zu sein

Lustenau Es ist Dienstagabend, 19 Uhr. Acht Jugendliche der Jugendgruppe vom Roten Kreuz treffen sich in der Zentrale im Schützengarten. Mit weißem Hemd und roter Sanitäter-Jacke betreten sie freudestrahlend den Schulungsraum, in dem sie Ausbilder und Abteilungsjugendreferent Daniel Fitz (39) willkommen heißt. „Immer wenn ich einen Rettungswagen auf der Straße mit Blaulicht sehe, fühle ich mich zugehörig. Ich bin unheimlich stolz darauf, ein Mitglied des Roten Kreuzes zu sein“, verrät Laura Holzer (13) von der Jugendgruppe in Lustenau. Sie und ihre sieben Kollegen lernen auch diese Woche wieder, auf was es bei der Rettung und der Ersten Hilfe ankommt.
Früh übt sich, wer ein Retter sein will
Beim Roten Kreuz muss man nicht erwachsen sein, um helfen zu können: Alle 14 Tage üben die Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren für eine Stunde lang lebensrettende Sofortmaßnahmen und eignen sich ihr erstes theoretisches Wissen an. „Ich war selbst in der Jugendgruppe und bringe meinen Schützlingen nun alles bei. Ich möchte, dass sie etwas Sinnvolles lernen und wissen, wie sie Menschen in Not helfen können“, sagt Sanitäter Daniel Fitz.
Praktische Übungen
Die Jugendlichen sehen, was ein Sanitäter oder eine Sanitäterin alles machen kann. Doch wer denkt, dass dies lediglich ein Lernen von theoretischen Inhalten ist, hat weit gefehlt. „Wir üben das Gelernte immer an praktischen Beispielen. Denn nur so kann man es sich dauerhaft einprägen“, weiß Fitz. Wie wird beispielsweise ein Motorradhelm bei einem Verunglückten abgenommen? Was ist zu machen, wenn jemand über Stechen im Brustbereich klagt? Und welche Informationen braucht die RFL (Rettungs- und Feuerwehrleitstelle), wenn ein Notruf abgesetzt wird? Die Unfallszenarien sind vielseitig, die Jugendlichen werden umfassend geschult. „Wir haben sogar das Reanimieren mit dem Defibrillator geübt“, sagt Annalena Salzmann (11) stolz.
Ein gutes Gefühl
„Seit ich in der Jugendgruppe beim Roten Kreuz bin, fühl ich mich sicherer. Denn ich weiß, wie ich in einem Notfall helfen kann und was zu machen ist“, sagt der junge Retter Christoph Feichtl (12). In einer Woche werden sie beim Action Day mit der Feuerwehrjugend ihr Könnennbei realistisch nachgestellten Unfallszenarien zeigen. In den darauffolgenden Wochen warten interessante Exkursionen auf die Jugendlichen. „Wir werden den Rettungshubschrauber Christopherus 8 besichtigen, die Blutbank und die RFL-Zentrale besuchen. Und bei uns in der Zentrale zeige ich euch, wie man verletzte Personen für Übungen sehr realitätsgetreu schminkt“, sagt Fitz vielversprechend. Die jungen Retter Seher Öztürk (17), Annalena Salzmann (11), Christoph Feichtl (12), Laura Holzer (13), Bahar Öztürk (13), Sara Aberer (13), Leonie Terkl (12) und Alina Heisig (14) sind sich einig, dass es ein gutes Gefühl ist, zu wissen, wie man helfen kann. Wer zur Jugendgruppe kommen möchte, darf sich gerne beim Roten Kreuz in Lustenau melden. Bvs