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Stillstand im Fahrerkarussell

Christian Klien befindet sich derzeit in Warteposition – viele Fragen in der Formel 1 sind noch offen ...

Der 26-jährige Vorarlberger arbeitet zwar an seinem Renncomeback in der Formel 1, derzeit herrscht im Fahrerkarussell der Königsklasse aber Stillstand. Zu viele Fragen sind offen. Einerseits ist die Zukunft einiger großer Hersteller in der Königsklasse ungewiss. Andererseits sind die Pläne der neuen Rennställe Campos, USF1 und Manor noch nicht ausgereift.

Nur Gespräche führen

“Man kann nur Gespräche führen. Konkrete Verhandlungen sind in der aktuellen Situation unmöglich”, erklärte Klien vor dem Grand Prix von Italien in Monza. Sein eigenes Team BMW-Sauber, bei dem er seit dem Vorjahr als Ersatzfahrer fungiert, steht nach dem Ausstieg von BMW mit Saisonende zum Verkauf. “Derzeit wissen wir alle nicht, wie es weitergeht. Es kommt sehr viel auf den Käufer an”, meinte Klien. Dieser könnte in zwei bis drei Wochen feststehen. 20-Prozent-Eigentümer Peter Sauber führt mit BMW-Motorsportchef Mario Theissen die Verhandlungen. Klien würde gerne beim Rennstall bleiben, sollte eines der beiden Cockpits von Nick Heidfeld oder Robert Kubica frei werden. “Dieses Team hat für mich Priorität. Es wäre sicherlich die bes­te Lösung. Ich fühle mich wohl, kenne alle Leute und alle Abläufe”, meinte der Vor­arl­berger. Primär will Klien aber Rennen fahren, egal wo. Seinen bisher letzten Grand Prix hatte der Österreicher am 10. September 2006 für Red Bull Racing bestritten – ausgerechnet in Monza. Dort begeht er 2009 ein kleines Jubiläum, seinen 100. Grand Prix in offizieller Funktion. 48 Rennwochenenden hatte Klien als Aktiver absolviert, nun ist es sein 52. als Ersatzmann. “Lieber wäre es mir natürlich, ich würde 100 Grand-Prix-Starts haben”, gestand Klien. Möglichkeiten könnten für 2010 neben dem BMW-Nachfolger vor allem die drei neuen Rennställe bieten. “Bei ihnen ist es aber schwierig. Sie sind noch nicht sehr weit. Man kann keine Fabrik besichtigen, weil noch nichts steht”, erklärte Klien. Daher habe er bisher nur informelle Gespräche geführt. “Dort kann man derzeit noch nichts unterschrieben. Die Unsicherheit, ob sie nächstes Jahr überhaupt starten, ist noch zu groß”, meinte der Hohenemser.

Heuer ist alles anders

Die Zeit ist Klien noch nicht davongelaufen, obwohl der Kalender bereits September zeigt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Cockpits für die folgende Saison in der Formel 1 üblicherweise bereits belegt. “Normalerweise ist Monza immer so etwas wie eine Deadline, bis zu der sich alles entscheidet”, sagte Klien mit Blick auf die vergangenen Jahre. “Aber heuer ist sowieso alles anders.”

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