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Steuerfahnder aus Österreich in Deutschland erwartet

In den nächsten Tagen werden Experten der österreichischen Steuerfahndung nach Deutschland aufbrechen.

Dem österreichischen Steuerfahnder sollen die Behörden in Deutschland vor Ort dann österreich-relevante Daten aushändigen.

Wie am Mittwoch bekannt wurde, soll es mittlerweile zu einer ersten Selbstanzeige eines Vorarlbergers und eines Wieners beim Finanzamt gekommen sein. Nähere Umstände zu diesen Selbstanzeige wurden allerdings bis jetzt noch nicht genannt.

Die deutschen Ermittler haben nach bisherigen Medieninformationen auf der von einem Informanten erworbenen DVD mit Daten von Steuersündern in Liechtenstein auch Infos über Geldanlagen ausländischer Bürger. Das deutsche Finanzministerium sagte vor Tagen zu, dass entsprechende Informationen an die betroffenen Staaten weiter gegeben würden.

Auf Basis dieser DVD-Daten über deutsche Steuersünder laufen in Deutschland Steuer-Razzien, der bisher prominenteste Fall betraf den mittlerweile zurückgetretenen deutschen Post-Chef Klaus Zumwinkel. In ihren Razzien waren die deutschen Ermittler auf Stiftungen von Deutschen in Liechtenstein mit einem Volumen zwischen einer und 20 Mio. Euro gestoßen. Weitere Auswertungen laufen. Ob alle Informationen aus den Dateien aus Liechtenstein schon nach Nationalitäten sortiert sind, wurde bisher nicht bekanntgegeben.

Nach letzten Angaben könnten die Aufarbeitung mehrere Jahre dauern.

Die Bank des liechtensteinischen Fürstenhauses, die LGT Group, hatte Ende Februar offiziell mitgeteilt, die dem deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) zugespielten Datensätze beträfen etwa 1.400 Kundenbeziehungen der LGT Treuhand, die vor Ende 2002 eingegangen worden seien. Rund 600 Kunden davon seien in Deutschland wohnhaft.

Bei der in deutschen Medien immer wieder genannten Zahl von 4.527 Datensätzen handle es sich um die Begünstigten aller Stiftungen, die sich im gestohlenen Datenmaterial der LGT Treuhand befänden, hatte die LGT in einer Aussendung erklärt. Diese Zahl sei nicht zu verwechseln mit der Anzahl Kunden, die Anlagen in eine oder mehrere Stiftungen mit jeweils einem oder mehreren Begünstigten getätigt hätten. Und der pauschalisierten Darstellung, es handle sich bei allen betroffenen Kunden um Steuersünder, sei “entschieden entgegen zu treten.”

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