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Österreichische Bevölkerung wächst weiter

Die großen Ballungsräume, vor allem rund um die Bundeshauptstadt Wien, wachsen bis 2050 immer weiter, während strukturschwache Gebiete wie die Obersteiermark stark an Bevölkerung verlieren werden. Aufgrund der geringen Geburtenrate in der Alpenrepublik schrumpft Österreich nur dank seiner Zuwanderer nicht, zeigte eine Studie der Statistik Austria am Freitag. Insgesamt soll es in 40 Jahren fast 9,5 Millionen Einwohner geben.

Seit den 60er Jahren sinkt die Geburtenrate in Österreich kontinuierlich ab. Im Durchschnitt bekommt eine Frau 1,4 Kinder in ihrem Leben. “Ohne der Zuwanderung würde Österreich schrumpfen. Im Jahr 2050 hätten wir dann nur noch 7,4 Millionen Einwohner”, erklärte Konrad Pesendorfer, Fachstatistischer Generaldirektor der Statistik Austria, bei einer Pressekonferenz in Wien. Vor allem strukturschwache und schwer erreichbare Regionen, die unter einem Bevölkerungsrückgang leiden, sollten deshalb auf Ausländer setzen.

“Als Bürgermeister einer kleinen Gemeinde würde ich den Zuwanderern den roten Teppich ausrollen. Das ist eine Chance, der man sich in manchen Gebieten stellen sollte”, meinte Wolf Huber aus der Abteilung der Raumordnung im Bundeskanzleramt. Zu beachten sei, dass die größte Gruppe der Zuwanderer aus Deutschland komme und man auch attraktive Angebote für junge Erwachsene bieten müsse, damit diese nach dem Studium wieder in ihre Heimatgemeinde zurückkehren könnten.

Die Abwanderung in Gemeinden sei in Österreich eher eine schleichende Entwicklung. Schlimmstenfalls müsse man auch mit dem Rückbau von Infrastruktur und Schulen dem Problem Herr werden. “Man muss der Realität ins Auge sehen”, erklärte Huber. Auch das Angebot für ältere Personen müsse an vielen Stellen weiter ausgebaut werden. Die Lebenserwartung der Frauen steigt bis zum Jahr 2050 von 83 auf 89,5 Jahre. Männer leben durchschnittlich bis 85,9 Jahre (derzeit 77,6 Jahre). Während im Moment noch etwa 1,45 Millionen Menschen über 65 Jahre in Österreich leben (17,4 Prozent), werden es im Jahre 2050 bereits 2,6 Millionen (28 Prozent) sein.

Demgegenüber steht, dass die Geburtenrate konstant niedrig bleibt. Bis 2050 wird eine Frau prognostiziert etwa 1,5 Kinder bekommen. In vierzig Jahren wird es laut der neuesten Studie weniger Jugendliche bis 19 Jahren geben. Die Zahl der etwa 1,76 Millionen bzw. 21,1 Prozent Jugendlichen, die es im Moment in Österreich gibt, wird sich bis 2050 auf 1,72 Millionen (18,2 Prozent) verringern.

Den größten Bevölkerungszuwachs wird es im städtischen Umfeld, vor allem rund um Wien geben. Bis 2050 werden dort 21,6 Prozent (2030: plus 12,7 Prozent) mehr Menschen wohnen als heute. Ebenfalls bis dorthin stark zunehmen wird Niederösterreich mit plus 20,8 Prozent (2030: plus 11,7 Prozent). Das Burgenland, Tirol, Oberösterreich, Salzburg und die Steiermark liegen laut den Prognosen unter dem allgemeinen Bevölkerungswachstum von 13,2 Prozent bis 2050 (2030: plus 8,1 Prozent). Einzig Kärnten wird ein Bevölkerungsrückgang von 1,4 Prozent im vergleichbaren Zeitraum vorhergesagt (2030: plus 0,2 Prozent). Den stärksten Wachstum soll es in der Region rund um Schwechat geben. Dort geht man von einem Zuwachs von fast 50 Prozent aus.

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