AA

Österreich und Schweiz erwarten sich nachhaltige Effekte

Die Schweiz und Österreich erwarten sich von der EURO 2008 nachhaltige Effekte, die weit über den Fußball hinausgehen.

Diese Ansicht vertraten am Freitag Heinz Palme, Koordinator der Bundesregierung in Hinblick auf die EM, und der Schweizer Botschafter in in Wien, Oscar Knapp bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Wien. Immerhin wollen Österreich und die Schweiz das sportliche Großereignis für grenzüberschreitende Aktivitäten in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Verkehr und Kultur nutzen.

Allein die gemeinsame Austragung des Events sei schon ein innovatives bilaterales Projekt, betonte Palme. Für Knapp bietet sich für beide Länder die Chancen, noch stärker zusammenzuarbeiten. Bei der Österreich und der Schweiz habe es sich um “zwei Brüder” gehandelt, die “Rücken an Rücken sitzen und ein bisschen mehr miteinander reden könnten.” Das habe sich bereits geändert, wobei die gemeinsame Arbeit und kein Konkurrenzdenken im Vordergrund stehen.

Rein wirtschaftlich hält Palme für Österreich eine BIP-Steigerung um 0,15 Prozent realistisch. “Es zählen aber nicht die ‘Hard-facts’, sondern die ‘Soft-facts'”, so der EURO-Koordinator. Der Fußball biete die Plattform, um auch andere Bereiche zu aktivieren, waren Palme und Knapp einer Meinung. Politik, Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Medien und Sport würden durch den Fußball eng verbunden. Und welche Chancen für die eigene Image-Werbung bestehen, habe das Beispiel Deutschland mit der WM-Endrunde 2006 gezeigt.

Konkrete gemeinsame Aktivitäten waren bereits am Freitagabend die “Hofburg-Gala der Wiener Wirtschaft, bei der auch die Teilnahme der Schweizer Wirtschaftsministerin Doris Leuthard (Christdemokraten/CVP) geplant war. Es folgt eine Ausstellung zur Schweizer Verkehrspolitik “Neue Wege für Europa” vom 22. bis 25. Jänner in der Osthalle des Wiener Südbahnhofs.

Wirtschaftliche Aspekte stehen im Zentrum des Europa Forums (24. und 25. April) in Luzern, das in Kooperation mit dem Europäischen Forum Alpbach stattfindet. Um das Thema Mode geht es beim länderübergreifenden Modewettbewerb “11 Meter Mode” beim “Modepalast” in Wien (17. bis 20. April). Kulinarische und kulturelle Genüsse mit Musik von Jazz über moderne Mundart bis zum Rock wird schließlich vom 1. Mai bis 29. Juni am “Swiss Beach” geboten, wie die Strandbar Herrmann am Wiener Donaukanal in dieser Zeit heißen wird.

Neben dem bilateralen Programm wird weltweit in fußballbegeisterten Ländern ein “Außennetz-Projekt” durchgeführt. Wie Botschafter Johannes Matyassy, Leiter von “Präsenz Schweiz”, erklärte, sind Aktivitäten (teils in Kooperation mit der österreichischen Vertretung an Ort und Stelle) geplant. Beispielsweise Public Viewing, Fußballturniere an Schweizer Schulen oder Freundschaftsspiele zwischen VIP-Mannschaften mit gleichzeitiger Verbreitung von Informationen über die Schweiz.

Weiters wird eine “Icon-Roadshow” geboten. Der “Icon” ist ein begehbares, dreidimensionales Schweizerkreuz bestehend aus fünf rot-weißen Schiffscontainern. Darin können die Besucher auf insgesamt 12 Flatscreens die Vielfalt der Schweiz bestaunen: Filme zeigen Landschaft und Brauchtum, geben einen Eindruck von den renommierten Bildungs- und Forschungsinstituten, illustrieren den schweizerischen Erfindergeist und präsentieren Erfolgsgeschichten aus der Schweizer Wirtschaft. Der Icon geht ab März 2008 auf Europareise und wird zum Abschluss auch in Wien Station machen.

Das ebendort auch das Finale der EURO 2008 über die Bühne gehen wird, stört Botschafter Knapp keineswegs. Der Schweiz werde dadurch nicht die Show gestohlen. “Am besten wäre, wenn die Schweiz ins Finale kommt.” Wie das funktionieren könnte umriss Palme scherzhaft: “Im Semifinale spielt Österreich gegen die Schweiz und scheidet im Elfmeterschießen aus.”

  • VIENNA.AT
  • Fussball EM 2008
  • Österreich und Schweiz erwarten sich nachhaltige Effekte
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen