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Österreich ist Schlußlicht

Österreichs börsenotierte Unternehmen sind in Europa Schlusslicht bei der Umsetzung von Corporate Governance-Regeln - das sind Regeln zur guten Unternehmensführung.

Trotz einer Verbesserung seit 2001 habe sich die Lücke zwischen Österreich und dem europäischen Durchschnitt weiter vergrößert, so die internationale Personalberatung Heidrick & Struggles.

In einer Studie wurden über 300 Unternehmen in elf europäischen Ländern unter die Lupe genommen – darunter auch 18 heimische Betriebe. Ein entscheidender Faktor für die weitere Entwicklung der Corporate Governance in Österreich sei demnach das Verhalten der Aufsichtsräte. Traditionell sei dessen Rolle eher symbolischer Natur, auf Formalitäten beschränkt und von geringer Bedeutung für die tägliche Arbeit des Unternehmens.

„Wenn Österreichs Unternehmen ihr Corporate Governance-Rating verbessern wollen, dann wird der Aufsichtsrat eine aktivere Rolle im Unternehmen einnehmen müssen“, so die Studienautoren.

Am besten umgesetzt haben Corporate Governance-Regeln Unternehmen mit Firmensitz in Großbritannien, gefolgt von Jenen in den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich. Österreich wurde als „Gastland“ in der Studie nur deshalb berücksichtigt, da es laut den Studienautoren einer der Schlüssel-Zugangspforten nach Osteuropa ist und demnach einen hohen Einfluss auf die Entwicklung der Corporate Governance in diesen sich entwickelnden Märkten hat.

Ausschlaggebend für die schlechte Bewertung Österreichs dürfte laut Studie die geografische Lage sein, da die meisten österreichischen Betriebe sehr enge Geschäftsbeziehungen zu Zentral- und Osteuropa hätten. In diesen kleinen, wachsenden Märkten sei Corporate Governance aber kein großes Thema.

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