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Stern nach Retterin des Frank-Tagebuchs benannt

Ein Stern zwischen Mars und Jupiter trägt seit Sonntag den Namen von Miep Gies, der Retterin des Tagebuchs der Anne Frank. Die Internationale Astronomische Union (IAU) ehrt damit den Mut und die Standhaftigkeit der inzwischen 100 Jahre alten letzten überlebenden Helferin der jüdischen Familie Frank, die sich im Zweiten Weltkrieg in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den Nazis versteckt hatte.

Der 1972 entdeckte Asteroid, der nun als “Miep Gies” durchs Weltall zieht, besteht aus Felsmaterial und hat einen Durchmesser von etwa sieben Kilometern. Gies hatte die Franks und weitere versteckte Juden unter Einsatz ihres Lebens versorgt. Die am 15. Februar 1909 als Hermine Santrouschitz in Wien geborene Wahl-Holländerin bewahrte das Tagebuch, das Anne von 1942 bis 1944 als junges Mädchen im Hinterhaus der Prinsengracht 263 geschrieben hatte, vor dem Zugriff der Gestapo. Nur Stunden nach der Verhaftung der Franks ging Gies am 4. August 1944 noch einmal in das Versteck und nahm die Aufzeichnungen an sich.

Anne Frank starb Anfang März 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus – kurz vor ihrem 16. Geburtstag und nur wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Nach dem Krieg übergab Gies das Tagebuch an Anne Franks Vater Otto, der als einziges Familienmitglied überlebt hatte.

Gies wurde vielfach geehrt – unter anderem durch den Staat Israel, mit dem niederländischen Ritterorden von Oranien-Nassau sowie mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse. Seit Jahren lebt sie zurückgezogen in ihrem Haus in der niederländischen Provinz Friesland.

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