Star Wars - "Episode I" bleibt auch in 3D eine "dunkle Bedrohung"

Georg Lucas hat überraschender Weise keine zusätzlichen Szenen eingefügt, um mit 3D-Effekten zu protzen. Dabei hatte der Regisseur und geistige Vater von “Star Wars” in der Vergangenheit nie Probleme gehabt, nachträglich an seinen Produktionen herumzubasteln – und dafür harsche Kritik vieler Fans einstecken müssen. “Episode I”, das letzte nicht digital gedrehte Abenteuer der Serie, blieb für die 3D-Version inhaltlich unangetastet. Aber auch optisch bietet das Spektakel keine wirklichen Neuerungen. Trotz Raumtiefe ändert sich durch die nachträgliche Konvertierung wenig am Gesamteindruck, in nur wenigen Szenen kommt die dritte Dimension beeindruckend zur Geltung. Wobei allerdings gilt: “Star Wars” gehört auf die große Leinwand, egal in welcher Fassung.
Mangel an guten Dialogen
Ohne den Hype und aus der Distanz betrachtet ist “Die dunkle Bedrohung” nicht besser geworden. Noch immer muss man sich über die schwachen darstellerischen Leistungen von Schauspielergrößen wie Liam Neeson, Ewan McGregor und Natalie Portman wundern. Seltsam auch, dass Lucas dem besten Part, den bösen Sith-Krieger Darth Maul, so wenig Raum bietet und ihn vorschnell sterben lässt. Außerdem mangelt es an guten Dialogen. Selbst wenn die Original-Trilogie mitunter abstruse Inhalte zu bieten hatten, was ja der Serie den gewissen Charme verlieh, gab es doch stets markante Sprüche. In “Episode I” reden die Protagonisten fast nur Unsinn oder Belangloses.
“Episode I – The Phantom Manace” (Originaltitel) erzählt von einer Handelsblockade und einer Invasion auf den Planeten Naboo, durch die ein geheimnisvoller Drahtzieher im Hintergrund die galaktische Republik ins Chaos stürzen will. Die Jedis, eine Art spirituelle Ritter-Sekte, wollen dem entgegenwirken. Zwei von ihnen, Qui-Gon Jinn (Neeson) und Obi Wan (McGregor) stoßen auf Anakin Skywalker, einen Buben, in dem die “Macht” besonders stark ist. “Star Wars” ist letztendlich die Geschichte von Skywalker, der in “Episode III” zu einem der besten Filmschurken aller Zeiten mutiert – zu Darth Vader.
“Durchschnittlicher Kinderfilm”
Lucas hat auf die “dunkle Bedrohung”, dafür sei ihm gedankt, wesentlich bessere und liebevollere Abenteuer folgen lassen. Seine “Episode I” ist – 3D hin oder her – ein durchschnittlicher Kinderfilm mit ein paar spektakulären, an Videospiele erinnernden Szenen und in dem die meist gehasste Star-Wars-Figur Jar Jar Bings nervt. Den kommerziellen Triumph (“Die dunkle Bedrohung” spielte weltweit bisher mehr als 925 Millionen Dollar ein) wird Lucas in 3D wohl fortsetzen, zumal er die Serie nach der kürzlichen Veröffentlichung auf Blu-Ray irgendwann auch in 3D für die Heimanlage herausbringen wird. (APA)
Sechs Filme über den Kampf zwischen Gut und Böse
Die Jedi-Ritter werden aufpoliert: Der US-amerikanische Regisseur und Produzent George Lucas will die sechs “Star Wars”-Kinofilme ab diesem Jahr in dreidimensionalen Bildern neu herausbringen. Start ist am Freitag (10. Februar) mit “Krieg der Sterne: Episode I – Die dunkle Bedrohung”. Die Jedi-Saga und ihre Entstehung:
STAR WARS (Krieg der Sterne): Der Science-Fiction unter der Regie von George Lucas startet 1979 in den US-amerikanischen Kinos. In einer fernen Zukunft wehrt sich eine Gruppe von Rebellen gegen die brutale Unterdrückung durch das machthungrige Imperium. An der Spitze der dunklen Streitmächte steht die Figur Darth Vader mit seiner schwarzen Atemmaske.
THE EMPIRE STRIKES BACK (Das Imperium schlägt zurück): Die Fortsetzung des monumentalen Weltraum-Epos mit vielen Spezialeffekten kommt 1980 unter der Regie von Irvin Kershner in die Kinos. Darth Vaders gefährlichste Waffe, der Todesstern, ist zerstört, doch seine Truppen sind nicht geschlagen. Sie stöbern die Rebellen in ihren Verstecken auf und unterwerfen sie.
THE RETURN OF THE JEDI (Die Rückkehr der Jedi-Ritter): Das gute Ende der Saga flimmert 1983 unter der Regie von Richard Marquand über die Leinwände. Wesen aus allen Ecken der Galaxis treffen die Vorbereitungen für die entscheidende Schlacht gegen das Imperium – und gewinnen mit Hilfe der wiedererstarkten Jedi-Ritter.
THE PHANTOM MENACE (Krieg der Sterne: Episode I – Die dunkle Bedrohung): 1999 springt Regisseur George Lucas rund 30 Jahre vor die Ereignisse der bekannten Star-Wars-Filme zurück. In der Galaktischen Republik ist ein Streit über die Besteuerung der Handelsrouten ausgebrochen. Der friedliche Planet Naboo mit seiner Königin Amidala wird von der geldgierigen Handelsföderation angegriffen.
ATTACK OF THE CLONES (Krieg der Sterne: Episode II – Angriff der Klonkrieger): George Lucas setzt 2002 seine Sternenkrieger-Vorgeschichte fort. Königin Amidala hat den Thron von Naboo verlassen, um im Senat zu Botschafterin Padme zu werden. Dort deckt sie einen Korruptions-Deal auf, und ihr Leben gerät in Gefahr.
THE REVENGE OF THE SITH (Krieg der Sterne: Episode III – Die Rache der Sith): 2005 kommt die Vorgeschichte zu ihrem Ende. Regisseur George Lucas lässt die Machtkriege weiter wüten. Die Kluft zwischen Kanzler Palpatine und dem Jedi-Rat wird immer weiter vergrößert. Dabei gerät der junge Jedi-Ritter Anakin Skywalker in einen schweren Gewissenskonflikt. Er mutiert später zum bösen Darth Vader.