Pluschenko hatte in seiner Kür am Mittwoch in der Olympia-Eishalle “Eisberg” zwar einen vierfachen Toeloop gezeigt, war aber einen Axel und Lutz nur doppelt gesprungen. Dafür hatte er einen Doppel-Axel wiederholt, der aus der Wertung fiel. Diese Fehler kosteten ihn den Titel, Pluschenko erhielt 261,37 Punkte. Der 18-jährige Kowtun trumpfte mit zwei Vierfachsprüngen und zwei dreifachen Axeln auf und zog mit 267,13 Zählern vorbei.
“Ich weiß nicht, was heute los war”, sagte Pluschenko. “Ich fühlte mich eigentlich gut, vielleicht war ich zu selbstsicher.” Kurz darauf erklärte er, auf ein Antreten bei den Europameisterschaften Mitte Jänner in Budapest wie auch im olympischen Einzelbewerb verzichten zu wollen. Dafür wolle Pluschenko in dem bei den Spielen neu eingeführten Teambewerb der Eiskunstläufer im russischen Aufgebot stehen.
Das ist laut Reglement aber nicht möglich. Russland hat einen Startplatz bei den Herren, und derselbe Läufer muss in beiden Wettbewerben starten. Ersetzt werden kann nur, wer verletzt oder krank ausscheidet. Pluschenko räumte später ein, die Regeln nicht genau zu kennen. Er ruderte zurück und sagte der Nachrichtenagentur dpa, er könne im Team und Einzel starten, da ausreichend Zeit zur Erholung dazwischen liege.
Russlands Verband nominiert das Team nach der EM, es gibt für Russlands Herren nur einen Startplatz. Pluschenko ist mit Olympia-Gold 2006, Silber 2002 und 2010 sowie drei WM- und sieben EM-Titeln einer der erfolgreichsten Eiskunstläufer der Geschichte. Die vielen Jahre im Hochleistungssport haben jedoch ihren Preis. Der Sankt Petersburger musste sich mehreren Operationen an den Knien sowie der Leiste unterziehen. Erst heuer im Februar wurde ihm eine künstliche Bandscheibe eingesetzt.