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Standorttreue konkret belohnen

Unternehmerische Standorttreue verdiene – gerade in Zeiten, da viele Firmen auch in Vorarlberg zu Produktionsauslagerungen gezwungen sind – auch seitens des Landes erhöhte Wertschätzung und konkrete Unterstützung.

Diese sollte u. a. darin bestehen, bei der Vergabepolitik unsere kleinen und mittleren Firmen viel stärker zu berücksichtigen, die Spielräume bei den Richtlinien in diesem Bereich besser als bisher auszuschöpfen.

Diesen Appell formulierte gestern anlässlich der konstituierenden Sitzung der neu gewählten Wirtschaftskammer-Vollversammlung im Otten-Gravour der vom Wirtschaftsparlament zuvor zum dritten Mal zum Kammerpräsidenten gekürte Komm.-Rat Kuno Riedmann. Der alte, neue WKV-Chef, zu dessen Vizepräsidenten Franz Rauch und DI Günther Schertler (sowie Ing. Eduard Fischer kooptiert als Nachfolger von Roman Zech) gewählt wurden, gab auch dem ebenfalls anwesenden Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich, Dr. Christoph Leitl, einen „Auftrag“ mit nach Wien. Nämlich in Verhandlungen mit Regierung und Sozialpartnern endlich „jene Arbeitszeitflexibilisierung durchzusetzen, die von den Unternehmen gebraucht und von den Mitarbeitern gewünscht wird“ (Riedmann).

Dass Vorarlberg in einem Vergleich der europäischen Wirtschaftsstandorte „ganz vorne“ rangiere, ist für Riedmann auch ein Erfolg seiner Interessensvertretung. Die enge Kooperation mit den politisch Verantwortlichen habe dem Land ein „ausgewogenes Wirtschaftsklima“ beschert, das auch bei der Bevölkerung hohe Akzeptanz genieße. Dass Vorarlberg trotz der international nach wie vor gedämpften Kenndaten „ökonomisch ganz gute Figur“ mache, ist für Riedmann auch den – nicht zuletzt durch Leitls Zutun – verbesserten Rahmenbedingungen zu danken: Also der KÖSt.-Senkung von 34 auf 25 Prozent, der Steuerfreigrenzenerhöhung, dem spürbar entlasteten Einkommenssteuertarif etc.

Riedmann kündigte an, in seiner dritten (satzungsmäßig zwingend letzten) Funktionsperiode ein Hauptaugenmerk auf zukunftsgerichtete Weiterbildungsangebote (vor allem via WIFI), die weitere Pflege und Attraktivierung der dualen Lehrausbildung und eine sich über mehrere Jahre erstreckende Exportoffensive legen zu wollen, die besonders Klein- und Mittelbetriebe ermutigen und mit Beratungen und Knowhow servicieren soll. Auch die Betreuung solcher Unternehmen/Unternehmer, die mit der Nachfolge- bzw. Übernahmethematik konfrontiert sind, sollen einen interessenspolitischen Schwerpunkt bilden.

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