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Staind rockten in Wien

&copy Warner
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„Wir hatten drei Nummer-eins-Alben in Serie. Trotzdem lassen die Kritiker kein gutes Haar an uns“, seufzte Sänger Aaron Lewis im Gespräch mit der APA.

18 Millionen CDs hat die amerikanische Rockgruppe Staind weltweit verkauft. Die Band gastierte am Freitagabend in der ausverkauften Wiener Arena. Dass die Fans Staind die Treue halten, liege nicht zuletzt daran, dass man am Boden geblieben sei. „Wir sind nicht in die Falle gelaufen, sind nicht nach Los Angeles gezogen.“

Viele Bands würden abheben, wenn sich plötzlich der große Erfolg einstellt. „Wir sind heute die selben Typen wie vor zehn Jahren“, beteuerte Lewis. „Ganz normale Menschen, glücklich mit unserem Job.“ Zufrieden zeigte sich der Frontman auch mit dem aktuellen Werk „Chapter V“ (Warner): „Wir konnten uns stets verbessern, weil wir selbst hohe Erwartungen an uns stellen. Wir schauen, wie die Leute bei Konzerten auf die Songs reagieren, was besonders gut ankommt – so lernt man sein Handwerk.“

Zwar habe man von Album zu Album die Technik, das Songwriting und die Produktion verbessert, ihren Stil wollen Staind jedoch nicht radikal verändern. „Warum auch? Nur weil im Musikgeschäft die Trends kommen und gehen und sich viele Acts anpassen? Für uns wäre das der Todeskuss.“ Dass seine Gruppe das Etikett „Nu Metal“ verpasst bekam, stört Lewis: „Wir erfüllen gar nicht die Voraussetzungen dafür. Aber bitte, solange wir uns von den Verkaufszahlen bestätigt fühlen können, lasse ich mir von engstirnigen Medienleuten nicht die Laune verderben.“

Beim Auftritt in der Arena spielten Staind einen Querschnitt durch das bisherige Schaffen. Dazu gehören Kracher ebenso wie Balladen, für die sich einige andere Metal-Combos schämen würde. Staind pendeln extrem zwischen Mainstream („Outside“) und Underground, was nicht von allen Kritikern goutiert wird. „Es ist bizarr, dass manche denken, wir würden keine harte Musik machen, weil wir ruhige Stücke im Programm haben. Wir stehen dazu. Manchmal sprudeln wütende Songs aus uns raus, manchmal Balladen. Früher bin ich mit der akustischen Gitarre in Lokalen aufgetreten, um Geld zu verdienen. Ich bin es gewohnt, ruhige Songs zu interpretieren. Das steckt kein Konzept dahinter, das ist bloß natürlich.“

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