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Stadtwildnis am Wiener Nordbahnhof fertiggestellt

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Silvia Angelo, Vorstandsmitglied der ÖBB Infrastruktur AG, und Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (v.l.n.r.)
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Silvia Angelo, Vorstandsmitglied der ÖBB Infrastruktur AG, und Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (v.l.n.r.) ©PID/VOTAVA
Auf dem Nordbahnhof-Gelände im zweiten Bezirk entsteht mit der Freien Mitte eine neue Parkanlage. Das fast 10 Hektar große Areal wird bis voraussichtlich 2025 errichtet. Der erste Teilbereich ist nun fertiggestellt.

Die Stadtwildnis mit einer Größe von rund 14.000 m² ist für Besucherinnen und Besucher bereits zugänglich. "Mit der Freien Mitte gehen wir in Wien neue Wege in der Parkgestaltung: Diese Anlage wird kein "gschniegelter" Park, sondern ein völlig neuartiger Erholungs- und Naturraum für die Wienerinnen und Wiener. Dafür sorgt unter anderem die Stadtwildnis, die einen besonderen Fokus auf die Erhaltung der Artenvielfalt legt. Das Areal ist schon jetzt Lebensraum für mehrere geschützte Arten, wie zum Beispiel für Wechselkröten und Zauneidechsen, und das soll auch so bleiben. Die Stadtwildnis lädt auch zu Erholung und Bewegung im Freien ein, die gerade jetzt besonders wichtig ist", sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Hier am Nordbahnhof werden auf der rund 10 Hektar umfassenden "Freie Mitte" bis 2030 Wohnungen für etwa 20.000 Menschen geschaffen. Wir freuen uns, als ÖBB hier einen Beitrag zu leisten und danken der Stadt Wien für die gute Zusammenarbeit", so Silvia Angelo, Vorstandsmitglied der ÖBB Infrastruktur AG.

Naturnahe "G‘stettn" mitten in Wien

Die "Stadtwildnis" ist in ihrem Altbaumbestand erhalten worden, zudem wurden elf neue Bäume gepflanzt. Ein Holzsteg mit einer Länge von 110 Metern ermöglicht eine schonende Erkundung des Areals. Darüber hinaus dienen drei Hochsitze als perfekte Orte für Naturbeobachtungen: Mit etwas Glück können von dort aus Tiere wie Wildbienen, Feldhasen und Turmfalken gesichtet werden. Zwei Biotope dienen als Laichhabitate für Wechselkröten, mehrere Eidechsenhabitate bieten Versteck- und Eiablageplätze für die geschützten Zauneidechsen.

Parkkonzept durch Beteiligungsverfahren

Das Parkkonzept wurde von Bürgerinnen und Bürgern ab dem Jahr 2018 begleitet: Ein besonderes Anliegen der Befragten war es, den ursprünglichen Charakter der Parkfläche zu erhalten. Um geschützte, bereits angesiedelte Arten zu schonen, werden alle Bauarbeiten auf dem Nordbahnhofgelände von einer ökologischen Bauaufsicht begleitet.

Naturschutz

Auf dem Areal der entstehenden Parkanlage Nordbahnhof - Freie Mitte konnte das Vorkommen zahlreicher außergewöhnlicher Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen werden. Dazu zählt beispielsweise der Neuntöter, ein im Stadtraum seltener Vogel, der sich jedes Jahr auf dem Gelände einfindet.

Auch Schmetterlingsarten wie der Segelfalter, diverse Fledermausarten und etwa 150 Wildbienenarten nützen das Areal als Lebensraum. Außerdem bewohnen einige der wichtigsten Wiener Zauneidechsenpopulationen und eine Kolonie der seltenen Großen Wiesenameise das Gebiet. Eine Besonderheit stellt die ebenfalls streng geschützte, sehr seltene Violette Sommerwurz dar: Sie lebt jahrelang unterirdisch als Parasit an Wurzeln der Schafgabe und blüht nur ein einziges Mal im Leben.

Spiel- und Sportstätten geplant

In den nächsten Jahren entstehen am ehemaligen Gelände des Nordbahnhofs noch ein Skatepark, ein Fahrrad-Spielplatz, Spiel- und Sportplätze, mehrere vielfältig möblierte Kleinkinder-Spielbereiche, Liegewiesen, eine zweie Hundezone und Gemeinschaftsgärten. Zudem werden rund 300 neue Bäume gepflanzt.

(red)

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