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Stadthalle auch nach zahlreichen "Face-lifts" noch eine Wiener Institution

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Die Wiener Stadthalle wird 60: Am 21. Juni 1958 wurde das Bauwerk eröffnet und zählt damit zu Europas ältesten Mehrzweckhallen. In den vergangenen sechs Jahrzehnten haben gut 65 Mio. Menschen rund 15.000 Events besucht. Mit rund 300 Belegtagen pro Jahr schafft man laut eigenen Angaben eine Wertschöpfung von 100 Mio. Euro, wovon vor allem Gastronomie und Hotellerie profitieren.

Bereits 1952 war ein internationaler Wettbewerb für den Entwurf einer Stadthalle von der Stadt Wien ausgeschrieben worden. 16 Architekten beteiligten sich daran, der Österreicher Roland Rainer erhielt den Zuschlag.

Mehr als drei Jahre nahm die Errichtung des Gebäudes im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus in Anspruch. Die Halle im Stil der Nachkriegsmoderne sollte nicht zuletzt wirtschaftlichen Aufschwung und politische Neuausrichtung symbolisieren. Zur Ausgestaltung trugen renommierte Künstler wie Herbert Boeckl, Wander Bertoni, Maria Bilger und Karl Unger bei. Den Eröffnungstag zelebrierte man mit einem gemeinsamen Auftritt des Staatsopernballetts sowie der Wiener Philharmoniker und der Wiener Symphoniker.

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Gegenüber ihrem Ursprungszustand hat der Komplex in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Erweiterungen und “Face Lifts” erfahren. Rainer selbst plante etwa die fünfte Halle E, die 1994 die Zuschauerkapazität um 1.300 Plätze erweiterte. Der jüngste Zubau stammt mit der Musikhalle F aus dem Jahr 2006. Sie bietet rund 2.000 Personen Platz. Die Hallen A, B und C mit einem Gesamtfassungsvermögen von 4.500 Menschen sind in erster Linie für Sportereignisse reserviert.

Nicht alle Neuerungen verliefen konfliktfrei. So waren etwa der Abbau der berühmten Rainer’schen Stapelsessel sowie von dessen Garderobenständer – beides inzwischen Designklassiker – höchst umstritten, weshalb auch der Schöpfer selbst lautstark, aber erfolglos, Einspruch erhob.

Die Wiener Stadthalle in Zahlen

Die Stadthalle wurde nach einer Bauzeit von 51 Monaten am 21. Juni 1958 eröffnet. Für den Bau wurden 2.900 Pläne angefertigt, 110.000 Kubikmeter Erdreich bewegt und 41.000 Meter Erdstromleitungen sowie 20.000 Meter Heizungsrohrleitungen verlegt. Außerdem wurden 27.800 Kilogramm Aluminiumprofile, 37.500 Kubikmeter Stahlbeton, 600 Quadratmeter Hartglas, 11.500 Tonnen Zement und 440.000 Ziegel verbaut.

Lady Gaga und Helene Fischer mit aufwändigster Produktion

Zu den aufwendigsten Produktionen in jüngster Zeit zählen der Auftritt von Lady Gaga im August 2012 oder die “Wetten dass..?”-Ausgabe im März 2013 (drei Wochen Aufbauzeit, 21 Tonnen Lichttechnik mit 660 Scheinwerfern). Am meisten Material wurde – nach dem Song Contest – für die Shows von Helene Fischer geliefert, und zwar in 36 Lkws. Einmal im Jahr wird in der Halle D für “Holiday on Ice” außerdem eigens eine Eisfläche verlegt.

Udo Jürgens mit den meisten Konzerten

Die Geschichte der Wiener Stadthalle wurde über vier Jahrzehnte auch von Udo Jürgens mitgeprägt. Der beliebte Entertainer gab insgesamt 33 Solokonzerte im Haus. 2017 wurde der Weg, der durch den Märzpark zur Stadthalle führt, nach dem 2014 verstorbenen Sänger in Udo-Jürgens-Promenade benannt.

(APA/red)

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