Stadt Wien kauft seit 15 Jahren möglichst ökologisch ein
Dadurch konnte der CO2-Ausstoß um inzwischen 15.000 Tonnen jährlich reduziert werden. Potenzial gibt es aber noch. Anlässlich des halbrunden Jubiläums von “ÖkoKauf Wien” wurde eine Wirkungsanalyse der gesetzten Maßnahmen beauftragt. Einige Ergebnisse: Neben den erwähnten CO2-Mengen könne die Stadt auch vier Tonnen an schädlichen Lösemitteln sowie Kosten von rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr – vor allem dank Energieeffizienz – einsparen, sagte Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der MA 22 (Umwelt), am Mittwoch bei einem Medientermin.
Wien kauft öko ein
Auf Öko umkrempeln musste man den städtischen Einkauf gewissermaßen anlassbezogen. “In den 1990er-Jahren hatten wir ein Ozonproblem. Damals haben wir gemerkt, dass konventionelle Maßnahmen an ihre Grenzen gestoßen sind. Deshalb wollten wir strukturell ansetzen”, erklärte die MA 22-Chefin der APA. Als einer der ersten Schritte stellte man auf umweltfreundliches Büropapier um, bald danach wurden PVC und Formaldehyd verbannt, die Küchen in Spitälern, Kindergärten oder Pensionistenheimen möglichst mit Bio-Lebensmitteln beliefert oder Mehrwegbecher bei Veranstaltungen eingeführt. Inzwischen gibt es 15 Arbeitsgruppen und mehr als 100 Kriterienkataloge, die so gut in alle Bereiche der Stadt hineinwirken.
“ÖkoKauf Wien”
Neben dem konkreten Umwelteffekt gehe es der Stadt auch um die Vorbildwirkung und eine Beeinflussung des Markts: “Die Dienststellen müssen inzwischen begründen, wenn sie Dinge nicht nach ökologischen Kriterien beschaffen”, so Büchl-Krammerstätter. Wobei nachhaltiger Einkauf in manchen Bereichen wie etwa Textilien – Stichwort: Dienstkleidung – aufgrund mangelnder Angebote gar nicht so einfach sei.
Laut der Abteilungsleiterin gibt es auch noch Potenzial nach oben. Näher anschauen müsse man sich etwa den IT-Sektor, die Lebensdauer elektrischer Geräte oder den Bereich Transportverpackungen. Um der Bevölkerung die Aktivitäten im Rahmen von “ÖkoKauf Wien” näher zu bringen, wurde eine Ausstellung konzipiert. Sie ist ab 17. Oktober eine Woche lang in der Volkshochschule Favoriten und danach an zwei weiteren Standorten zu sehen.
(APA)