Der Mediziner steht im Verdacht, in einem Wiener Fitness-Center das Blutdopingmittel EPO verkauft zu haben. Gadner hofft, dass es für das renommierte Spital keinen Imageschaden gibt.
Deshalb habe man schnell reagiert und Zoubek dienstfrei gestellt. Im St. Anna Kinderspital wurde Erythropoietin (EPO) angewendet. “Es gibt Patienten, die EPO brauchen”, sagte Gadner. Zudem habe man vor 15 Jahren mit dem Medikament klinische Anwendungsstudien – insgesamt drei – begonnen, in die auch Zoubek zum Teil involviert war. Dabei habe man etwa versucht, schwere Anämien bei Kindern zu untersuchen bzw. bei Leukämie die Frequenz von Bluttransfusionen zu reduzieren. “Wir haben aber bei Kindern keinen Erfolg gesehen”, sagte der Klinikleiter.
EPO sei zweifelsfrei eine Indikation, aber nicht für Kinder, meinte Gadner. In den vergangenen drei Jahren wurde im St. Anna Kinderspital drei Patienten EPO verabreicht, die es spezifisch gebraucht hätten. Sowohl hier als auch bei den drei bereits abgeschlossenen Studien wurden genaue Aufzeichnungen gemacht. “Es ist hier nicht ein Präparat abhandengekommen”, sagte Gadner.
“Ich hoffe, dass es zu einer schnellen Aufklärung kommt”, sagte der Klinikleiter der APA. Die Vorwürfe beziehen sich auf Freizeitaktivitäten Zoubeks und stehen nicht im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit im St. Anna Kinderspital. Zoubek habe so gearbeitet, wie “ich mir das von einem Mitarbeiter erwartet habe”, erklärte Gadner.
Große Sorge über einen Imageschaden äußerte auch der Wissenschaftliche Leiter der St. Anna Kinderkrebsforschung, Heinrich Kovar: “Wir sind von Spenden abhängig. Wir wären dankbar, dass in den Medien klargestellt wird, dass das St. Anna Kinderspital bei den Vorwürfen keine Rolle spielt.”