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Spätfolgen durch Masern

Masern ist eine systemische, sich selbst limitierende Infektion mit dem Leitsymptom eines maculopapulösen Exanthems. Die Erkrankung wird verursacht durch einen Paramyxovirus, der weltweit verbreitet ist und nur Menschen befällt.

Heutzutage werden die meisten Kinder im Alter von 11 bis 14 Monaten zum ersten Mal gegen Masern geimpft, im Alter von 15 bis 23 Monaten zum zweiten Mal. Geimpft wird mit einem Lebendimpfstoff, einem Kombinationsimpfstoff, der ebenfalls gegen Mumps und Röteln schützt. Doch manche Eltern entscheiden sich gegen den Rat der Kinderärzte gegen die Impfung ihrer Kinder. Manche vertreten die Meinung, dass die Kinderkrankheiten als wichtiger Meilenstein im Leben wichtig für die psychosoziale Entwicklung seien. Andere fürchten sich vor den Nebenwirkungen der Impfungen. Dabei ist ihnen sicher nicht bewusst, welche Komplikationen auftreten können, wenn die Kinder an Masern erkranken.

Neben den typischen Symptomen wie dem Exanthem wie auch Fieber, Katarrh und einer Rhino-Konjunktivitis können die Kinder akut eine Encephalitis, also eine Entzündung der Hirnsubstanz, erleiden. Es werden milde bis fulminante Verläufe beschrieben, die innerhalb von 24 Stunden zum Tode führen können. Die Sterberate liegt bei 15%, was eine erschreckend hohe Zahl darstellt. Haben Kinder die Masern überstanden, können sie nochmals nach 2 bis 15 Jahren von der Erkrankung Heim gesucht werden. Sie können eine SSPE (Subakute Sklerosierende Panecephalitis) entwickeln, d.h. eine Entzündung der Hirnsubstanz, die dann nicht mehr reversibel und fortschreitend ist. Sie führt von progressiven Verhaltensauffälligkeiten schließlich zu Demenz und Behinderung. Neben diesen eindrucksvollen Komplikationen können noch weitere Phänomene im Rahmen der Masern auftreten: so zum Beispiel eine Myokarditis, eine Herzmuskelentzündung, die zu schweren Herzmuskelschäden führen kann, die schließlich in eine Herztransplantation münden können. Erkranken Erwachsene an der Kinderkrankheit Masern, so kann es zu einer Exacerbation der Tuberkulose kommen, sprich einem Wiederaufflammen einer zuvor ausgeheilten Tuberkulose, weil das Immunsystem diese Erkrankung dann nicht mehr in Schach halten kann.

Die aufgeführten Komplikationen machen deutlich, dass es sich in jedem Falle lohnt, die von der STIKO vorgegebenen Impfungen wahrzunehmen, um sich selbst und auch seine Umwelt zu schützen, in dem man die Erreger nicht weiterverbreitet. Nur auf diese Art kann es zu einer Herdenimmunität kommen, die bedeutet, dass Nicht-Geimpfte, wie beispielsweise Menschen mit Immundefekten, durch den Impfschutz der Restbevölkerung vor Krankheiten geschützt sind.

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