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Später Elfer rettete Austria

Ein später Acimovic-Elfer rettete Austria Wien im ersten Bundesliga-Heimspiel der Saison ein 1:1-Remis gegen Austria Kärnten.

Die Wiener konnten über die gesamte Spielzeit spielerisch zwar nicht überzeugen, verhinderten mit einem Elfmeter-Tor von Milenko Acimovic in der 77. Minute aber mit einem 1:1 (0:1) gegen Austria Kärnten einen kompletten Fehlstart. Carlos Chaile brachte die Gäste in der ersten Hälfte per Kopf verdient in Führung.

Vor dem Anpfiff gab es eine Trauerminute für den am 11. Juni verstorbenen Deutsch-Polen Adam Ledwon, der in seiner Karriere sowohl den Dress der Wiener als auch jenen der Kärntner Austria trug. Zum Sportlichen: Wer die Gäste aus Kärnten defensiv erwartete, der irrte. Die Austria begann verhalten und so gehörten die Anfangsminuten klar den Kärntnern, die mit Ex-Austrianer Wolfgang Mair nur einen einzigen Neuzugang in der Startelf hatten.

Daher sorgte die Schinkels-Elf auch schon in der 2. Minute für die erste gefährliche Szene. Zuerst prüfte Patrick Wolf Austria-Goalie Szabolcs Safar, der den Aufsitzer aus rund 25 Metern gegen die tiefstehende Sonne ausließ, Jazek Bak konnte aber klären. Dann bediente Wolfgang Bubenik Mair, der aus spitzem Winkel ebenfalls am Austria-Schlussmann scheiterte. Die Führung der Kärntner nach 17 Minuten war die logische Folge des Spielverlaufs.

Franz Schiemer stand bei einem Junuzovic-Eckball zu weit von Chaile weg. Der Ersatzkapitän für den verletzten Manuel Weber ließ Safar mit einem wuchtigen Kopfball ins lange Eck diesmal keine Chance. Doch auch der Gegentreffer schien die Veilchen nicht aufzuwecken. Erst nach einer halben Stunde klappte es für die Truppe von Neo-Trainer Karl Daxbacher ein wenig besser, herausgespielte Torchancen bleiben allerdings Fehlanzeige.

Die besten Chancen der Violetten verzeichneten Schiemer per Kopf (7.) und Sulimani (29.) mit einem Distanzschuss. Beide Male war Kärnten-Tormann Schranz allerdings sicher zur Stelle. Das Fünfer-Mittelfeld der Kärntner war dem der Heimischen klar überlegen, bei Ballbesitz unterstützten die aktiven Außenspieler Wolf und Dollinger Solospitze Mair perfekt. Der unüberwindbare Abwehrchef Chaile sorgte in der Defensive für Sicherheit.

Nach Seitenwechsel erzeugten die bemühten Wiener mehr Druck nach vorne. Der nach der Pause für Hattenberger eingewechselte Philipp Netzer brachte ein wenig Schwung ins Offensivspiel der Wiener, die allerdings weiterhin jegliche Torgefährlichkeit vermissen ließen. Austrias Neuerwerbung Sun Xiang fiel nur bei Standardsituationen auf. So strich ein scharfer leicht abgefälschter Freistoß des Chinesen knapp am Tor vorbei (60.).

Kärnten ließ sich nun zurückdrängen, ein Schuss von Dollinger (65.) blieb die einzige Ausbeute in den Offensivbemühungen. In der 77. Minute zeigte dann Schiedsrichter Oliver Drachta plötzlich auf den Elfmeterpunkt. Chaile foulte den für Lafata ins Spiel gekommene Rubin Okotie. Acimovic verwertete sicher ins rechte Eck. Damit bekamen die bis dahin enttäuschenden Wiener Übergewicht. So scheiterte Okotie nur eine Minute später an der Latte.

Und noch einmal stand der starke Okotie im Mittelpunkt des Geschehens. Der Stürmer kam nach einem Eckball völlig alleinstehend zu einem Kopfball. Schranz konnte bei der letzten Chance des Spiels den Aufsetzer mit Mühe über die Latte wehren.


Frenkie Schinkels (Trainer Kärnten): “Am meisten Freude hat mir gemacht, wie mir Karl Daxbacher gratuliert hat. Das ist ein Kompliment. Wenn dir der Trainer vom Gegner gratuliert, heißt das, dass man gut gespielt hat. Demnach haben wir uns den Punkt mehr als verdient. Chaile kriegt von mir Lob für das Tor und Kritik für den verschuldeten Elfer. Die Auslosung für uns ist zum Kotzen. Wir dürfen drei Wochen nicht in unser Stadion, nur weil da wer drinnen ist.”

Karl Daxbacher (Trainer Austria): “Wir haben uns viel vorgenommen, aber die ersten 30 Minuten waren katastrophal von uns. Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen und viele Bälle verloren. Erst ab der 30. Minute war ein Aufbäumen sichtbar, aber gespielt haben wir dann trotzdem nicht gut. Den Sieg hätten wir uns nicht verdient. Ich hab die Spieler in der Pause aufwecken müssen, sie haben die Maßstäbe genommen von den Testspielen, aber das ist was anderes. So eine Reaktion wie von Okotie möchte ich sehen. Er war sicher enttäuscht, dass er nicht begonnen hat, hat dann aber sehr gut gespielt.”

Carlos Chaile (Kapitän Kärnten): “Es war ein hartes Spiel. Wir haben gut angefangen, dann ist die Austria stärker und stärker geworden. Okotie ist ein guter Spieler, ich habe nicht geglaubt, dass er so gut ist. Wir haben einen Punkt und das war unser Ziel.”


FK Austria Wien – SK Austria Kelag Kärnten 1:1 (0:1)
Wien, Franz-Horr-Stadion, 8.000 Zuschauer, SR Drachta.

Torfolge: 0:1 (17.) Chaile; 1:1 (77.) Acimovic (Elfmeter)

Austria: Safar – Standfest, Bak, Schiemer, Sun Xiang – Sulimani (67. Krammer), Hattenberger (46. Netzer), Blanchard, Acimovic – Bazina, Lafata (55. Okotie)

Kärnten: Schranz – Bubenik, Chaile, Ortlechner, Prawda – Wolf, Riedl, Hinum, Junuzovic (85. Breitenberger) , Dollinger (69. Bürgler) – Mair (78. Luhiu)

Gelbe Karten: Acimovic bzw. Bubenik, Prawda
Die Besten: Acimovic, Okotie bzw. Chaile, Dollinger, Junuzovic, Wolf

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