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Springer zu Orchester-Gesprächen: "Ohne Leistung keine Gegenleistung"

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"Es geht nicht darum, dass die Orchestermitglieder mehr Zeit in der Staatsoper verbringen sollen. Sie sollen vielmehr zur richtigeren Zeit am richtigeren Ort sein!"

So umreißt Georg Springer, der Geschäftsführer der Bundestheater Holding, heute in einem Interview mit der Tageszeitung “Die Presse” die aktuelle Thematik in den Gesprächen mit dem Staatsopernorchester.

“Wenn die arbeitsrechtlichen Forderungen erfüllt werden, könnte das nach Ansicht der Staatsoperndirektion eine Gagenerhöhung von in Summe bis zu drei Millionen Euro jährlich rechtfertigen”, so Springer. Diese könne aber nicht aus der für den Bundestheaterkonzern vorgesehenen Erhöhung der Basisabgeltung von 133 auf 138 Mio. Euro abgedeckt werden und entspreche “in etwa einem Gegenwert von 20 Philharmonischen Konzerten”. Man versuche in den künftigen Budgetverhandlungen mit dem Bund für die Zeit ab 2009 auf diese Problematik hinzuweisen.

Ohne Gegenleistungen des Staatsopernorchesters werde es allerdings keine Bezugserhöhungen geben, betonte Springer. Dasselbe gelte auch für das Volksopernorchester. “Der Arbeitgeber Staatsoper erwartet sich natürlich in erster Linie Qualitätssteigerungen, also unter anderem konkret, dass so oft wie möglich die Stammbesetzung des Orchesters spielt und der Einsatz von Substituten im Verhältnis zu jetzt reduziert werden kann”, sagt Springer in dem Interview und schildert die Staatsopern-Sicht: “Topdirigenten, die in der Staatsoper dirigieren, wollen, wenn überhaupt, nur mit Zähneknirschen akzeptieren, dass es den sogenannten Turnus, nämlich die freie und selbstständige Diensteinteilung durch die Orchestermusiker selbst, gibt. In letzter Konsequenz ist der Knautschpunkt der, dass der Dienstgeber selbst nicht bestimmen kann, welches Orchestermitglied die einzelne Probe oder Vorstellung spielt.”

Die Kollektivvertragsverhandlungen für beide Orchester würden nun offiziell aufgenommen werden. Er sei überzeugt, “dass man zu vernünftigen Lösungen kommen wird”, allerdings gelte: “Ohne Leistung keine Gegenleistung!” Überlegungen, die Wiener Philharmoniker könnten ihre Tätigkeit als Staatsopernorchester einstellen und nur noch als Konzertorchester agieren, hält Springer “für ein regelmäßig auftretendes Halloween-Gespenst.”

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