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Sprickler-Falschlunger erhielt ersten "Vorarlberger Frauenpreis"

Landesrätin Martina Rüscher, Preisträgerin Gabriele Sprickler-Falschlunger und Landesrätin Katharina Wiesflecker.
Landesrätin Martina Rüscher, Preisträgerin Gabriele Sprickler-Falschlunger und Landesrätin Katharina Wiesflecker. ©VLK/Serra
Die ehemalige SPÖ-Landesparteivorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger ist am Montagabend in Götzis (Bez. Feldkirch) mit dem erstmals vergebenen "Vorarlberger Frauenpreis" geehrt worden.

Die 67-Jährige habe sich als Ärztin und Politikerin über Jahrzehnte für Rechte und Gleichstellung der Frauen eingesetzt, hieß es. Das Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro stellte Sprickler-Falschlunger einem wohltätigen Zweck zur Verfügung.

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Pionierinnen und Kämpferinnen

"Es ist hoch an der Zeit, mit einem solchen Preis Frauen vor den Vorhang zu holen und ihre Leistungen sichtbar zu machen", sagte Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) bei der Verleihung des Preises im Rahmen des traditionellen Frauenempfangs des Landes. Gleichstellung könne nur gelingen, wenn Frauen aktiv wahrgenommen werden. "Es sind Pionierinnen und Kämpferinnen, die mutig für die Themen einstehen und für andere Frauen Vorbild sein können", unterstrich die Landesrätin. Für den Preis waren 41 Frauen nominiert worden, die sich in unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen engagieren.

Schon früh für Belange der Frau stark gemacht

Sprickler-Falschlunger habe sich bereits zu einer Zeit unerschrocken für die Belange der Frauen stark gemacht hat, als die Stimmung im Hinblick auf diese Themen in Vorarlberg noch weniger offen gewesen sei, begründete die Jury ihre Wahl. So habe sie als Landtagsabgeordnete stets klar Position bezogen, etwa wenn sie die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern anprangerte. Zudem habe sie in ihrem Zivilberuf als Ärztin Pionierarbeit geleistet - als Mitbegründerin des Frauengesundheitszentrums und Ärztin in der Frauennotwohnung ebenso wie als erste weibliche Allgemeinmedizinerin in Dornbirn.

Beharrlich setzte sie sich auch im Oktober 2023 ein, als es darum ging, den Vorarlberger Frauen einen sicheren Schwangerschaftsabbruch in öffentlichen Spitälern zu ermöglichen. Mit einer persönlichen, mutigen Rede erzählte sie von ihrem eigenen Schwangerschaftsabbruch während ihres Medizinstudiums.

Noch viel Handlungsbedarf

Wiesflecker betonte weiters den nach wie vor bestehenden frauenpolitischen Handlungsbedarf. "Obwohl Frauen heute höher gebildet, besser ausgebildet und öffentlich präsenter sind, haben wir es immer noch mit den gleichen Themen zu tun - mit ungleicher Bezahlung, weiblicher Altersarmut und gerechter Verteilung der Sorgearbeit", so die Landesrätin. Da gelte es unbeirrbar und mit Nachdruck dranzubleiben.

(APA)

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