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Sportartikel-Gigant Nike läuft zu Top-Form auf

Nikes Tempo lässt nicht nach
Nikes Tempo lässt nicht nach ©AP
Schon Monate vor Olympia und Fußball-EM präsentiert sich Nike in Top-Form: Trotz der sich abkühlenden Konjunktur ist der weltgrößte Sportartikel-Hersteller im abgelaufenen dritten Quartal erneut stark gewachsen und hat mehr verdient als von Analysten erwartet.

Weitere Impulse erhofft sich das Management von den Olympischen Sommerspielen in London sowie der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine, bei der der US-Konzern zusammen mit der Tochter Umbro am meisten Teams ausrüstet. Außerdem will Nike den Rückgang der Gewinnspannen weiter bremsen. Hier hatten sich die deutschen Rivalen Adidas und Puma wesentlich besser geschlagen.

Branchenprimus verdiente im dritten Quartal überraschend viel

Im Zeitraum Dezember bis Februar steigerte Nike den Gewinn auf 560 (Vorjahreszeitraum: 523) Mio. Dollar bzw. 425 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstagabend nach Börsenschluss an der Wall Street mitteilte. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf 5,8 Mrd. Dollar. Im besonders hart umkämpften Heimatmarkt kam Nike sogar auf ein Plus von 17 Prozent. Außerdem profitiert die gesamte Branche derzeit von hohen Wachstumsraten in Asien und Lateinamerika.

Und Nikes Tempo lässt nicht nach: Die Bestellungen der Händler zur Auslieferung von März bis Juli zogen ebenfalls um 15 Prozent an. Damit scheint sich das Unternehmen auf den ersten Blick besser zu entwickeln als Adidas, obwohl die Deutschen die Lücke zum Branchenprimus mittelfristig verkleinern wollen. Allerdings hat Nike nicht wie Adidas das Kalenderjahr als Geschäftsjahr, sondern den Zeitraum Anfang Juni bis Ende Mai. Das erschwert Vergleiche. Adidas hatte zuletzt für das Gesamtjahr 2012 einen Umsatzzuwachs von bis zu zehn Prozent prognostiziert, nachdem es 2011 um gut elf Prozent nach oben ging. Allerdings sind die Herzogenauracher dafür bekannt, immer mit einer niedrigen Schätzung ins Jahr zu gehen und diese dann mehrmals anzuheben.

Die Nike-Manager sind vor allem wegen der Olympiade optimistisch und betonte, dass die Sparte Laufen schon in den vergangenen acht Quartalen zweistellige Wachstumsraten geschafft hat. Zur Fußball-EM haben Nike und Umbro zwar mehr Teams unter Vertrag, darunter Frankreich, England und die Niederlande. Adidas rüstet aber die Top-Favoriten Spanien und Deutschland aus, was am Ende auch mehr Trikotverkäufe und Marketingpräsenz sichern könnte. Adidas will dieses Jahr mit Fußball-Produkten einen neuen Umsatzrekord von über 1,5 Mrd. Euro einfahren. Nike und Puma nennen hier keine Zahlen.

Was die von Analysten stark beachtete Ertragskraft angeht, machte Nike zumindest Fortschritte. Die Gewinnmarge fiel im abgelaufenen Quartal um zwei Prozentpunkte, nachdem es in den drei Monaten zuvor noch einen Rückgang um 2,6 Punkte gab. Fürs laufende Quartal wird nur noch mit einem Minus von einem Prozentpunkt gerechnet. Steigende Rohstoff- und Transportkosten sowie höhere Löhne in den asiatischen Produktionsländern sorgen für Druck, den die Branche mit Preissteigerungen aufzufangen versucht. Adidas und Puma konnten die Belastungen bisher wesentlich besser ausgleichen. Bei ihnen bleibt deutlich mehr Profit vom Umsatz hängen.

An der Börse kam die Quartalsbilanz von Nike gut an: Nach Börsenschluss in den USA zogen die Titel um ein Prozent an. Ähnlich stark legte der Kurs am Freitag in Frankfurt zu.

(APA)

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