Zu dieser Tradition im fast hundert Jahre alten Theater gibt es auch noch ein vielfältiges Kabarett- und Unterhaltungsprogramm: So präsentiert Andrea Händler ihre Peep-Show, Monica Weinzettl und Gerold Rudle klären in Wir müssen reden das Publikum erneut über Feinheiten zum Thema Beziehung auf. Roland Neuwirth und die Extremschrammeln lassen Wien gspürn, Bernhard Ludwig präsentiert an vier Abenden mit Best of Herz, Diät und Sex Seminarkabarett vom Feinsten. Natürlich fehlen auch nicht gemütliche Sonntags-Matineen mit Auftritten von Horst Chmela, Karl Hodina oder den Malat-Schrammeln.
Aber auch die Kleinsten kommen auf ihre Kosten. Jeden Mittwoch lässt die Wiener Handpuppenbühne Kindler Kasperl und Strolchi zahlreiche Abenteuer bestehen.
Die 1909 im Herzen Ottakrings gegründete Bühne feiert seit dem Wiederaufbau durch das Wiener Volksbildungswerk heuer die zwanzigste Spielsaison. Geboten werden neue Stücke und Klassiker. Die tragenden Säulen sind dabei die Bühnenkünstler. Denn für das Stegreifspiel gibt es kein Textbuch, sondern nur ein Spielbuch. Darin werden der Handlungsrahmen und Hauptfiguren festgelegt, alles weitere ergibt sich spontan auch durch die Beteiligung des Publikums.
Bekannt ist diese Theaterform durch die Liebe Familie im ORF. Seine Hochblüte erlebte das Stegreiftheater in der Zwischenkriegszeit. Dreißig Bühnen lockten damals das Publikum. Stegreif ist eine bis ins 18. Jahrhundert üblich gewesene Bezeichnung für den Steigbügel. Im 17. Jahrhundert entstand die Formulierung aus dem Stegreif für Handlungen, die man rasch entschlossen durchführte, ohne vom Pferd zu steigen. Man blieb also im und handelte aus dem Stegreif.
Für alle, die sich von dieser Kunstform selbst überzeugen wollen, gibt es den Spielplan unter www.tschauner.at