SPÖ-Auftakt für Intensiv-Wahlkampf in Salzburg

Dem Bestreben der Salzburger Genossen, den öffentlich ausgetragenen Konflikt um die Spitze der Bundespartei aus dem Wahlkampf für die Landtagswahl in Salzburg herauszuhalten, wurde zumindest bei der zweieinhalbstündigen Veranstaltung der Salzburger SPÖ am Freitagabend vollends Rechnung getragen. Im offiziellen Teil des Abends wurde das Thema mit keiner Silbe direkt angesprochen.
SPÖ Salzburg startet mit Rendi-Wagner und Kern in Intensivwahlkampf
Im mit gut 600 Gästen bis zum letzten Platz gefüllten Saal der Szene Salzburg nutzten sowohl Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner als auch Ex-Kanzler Christian Kern ihre Reden für eine Abrechnung mit der Bundesregierung - insbesondere im Zusammenhang mit der Teuerung - und der eindringlichen Warnung vor einer FPÖ-Regierungsbeteiligung. Rendi-Wagner ging zumindest andeutungsweise auf die aktuellen Ereignisse in der SPÖ ein und sprach von "wichtigen Wochen für unsere Partei". "Es gab immer unterschiedliche Meinungen und Ansätze in unserer Partei, das ist selbstverständlich und demokratisch." Und es gehöre dazu, Mehrheiten anzuerkennen. "Aber eines muss immer unverrückbar sein: Dass wir uns einer Menschen verachtenden, hetzenden Ideologie mit aller Kraft dagegen stemmen."
Ex-Kanzler Kern warnt vor Schwarz-Blau nach Salzburg-Wahl
Kern warnte vor Schwarz-Blau in Salzburg, wie es heute in Niederösterreich besiegelt wurde. Dort sei die FPÖ im Tigerkostüm gestartet und habe als Bettvorleger der ÖVP geendet. "Es stellt sich schon die Frage, wie hält es die Salzburger ÖVP mit der FPÖ? Ein paar Parkplätze im Chiemseehof (Sitz des Landeshauptmannes und Landtags, Anm.), und die ÖVP ist handelseins mit der FPÖ." Und weiter: "Man darf nicht aus den Augen verlieren, was diese Leute angerichtet haben: erst Oppositionsbank, dann Regierungsbank, dann Anklagebank."
SPÖ-Salzburg-Chef Egger vor Landtagswahl optimistisch
Der Salzburger Spitzenkandidat und Parteichef David Egger impfte den Funktionärinnen und Funktionären kräftig Optimismus ein und gab das Ziel aus, die SPÖ wieder an die Spitze des Landes zu führen. "Wir können es selbst in die Hand nehmen, am 23. 4. eine wirkliche Änderung einzuläuten. Wir haben es 2004 geschafft, und wir werden es wieder schaffen." Die Krisen hätten gezeigt, dass Verwalten alleine zu wenig sei. Und er erläuterte anhand zahlreicher Themen wie Teuerung, Pflege, Wohnen und Verkehr, was es als Landeshauptmann machen würde. Und zur politischen Großwetterlage meinte Egger: "Beim Skispringen heißt Gegenwind Aufwind."
Bei der Landtagswahl 2018 erzielte die SPÖ in Salzburg mit 20,0 Prozent das historisch schlechteste Ergebnis. Sie blieb damals nur deshalb zweitstärkste Kraft im Land, weil das freiheitliche Lager mit zwei Listen (FPÖ und die FPS des aus der Partei ausgeschlossenen früheren Obmanns Karl Schnell) angetreten war.
(APA/Red)