Splitter vom 26. Februar: Herbst besuchte NBA-Match
Manuela, die Lebensgefährtin von Herbst, hat Fernsehverbot bekommen. Felix (2) bekommt Anfang März ein Schwesterlein – da ist Aufregung für die werdende Mutter verboten. “Ich habe ihr geraten, dass sie nicht zuschaut. Da sind wir uns schon einig, dass sie das nicht macht.” Der Salzburger hat eine sehr verständnisvolle Partnerin, denn bereits am 16. Februar reiste er nach Kalifornien zur Aktiverholung, dann zum Training nach Sun Peaks und erst am Donnerstag nach Whistler. Das wahre Olympia wird so zum Kurztrip für den 31-Jährigen.
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Technik-Spezialist Marcel Hirscher ist halber Niederländer, seine Mutter Sylvia stammt aus Den Haag. Dieser Tage wird in den niederländischen Medien viel über das Mega-Talent des österreichischen Skiverbandes geschrieben. “Das ist eine große Ehre. Die verfolgen das ganz stark und haben eine brutale Freude, auch wenn ich 15. werde”, sagte der Annaberger.
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Bernhard Gruber, Olympia-Dritter in der Nordischen Kombination, war von klein auf mit seinen Eltern sportlich unterwegs und interessierte sich als Gasteiner zuerst für Alpinskilauf und war im Club u.a. gemeinsam mit Hans Grugger unterwegs. “Ich hab’ aber wenig Chancen gehabt, ich war ein Leichtgewicht, das war nicht mein Ding”, erklärte Gruber, der sich den Nordischen zuwandte. Er begann mit Langlauf und sprang mit 13 Jahren erstmals von einer Schanze. Da war der Weg zur Kombination nicht mehr weit.
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Nicht ohne Stolz verkündete Toni Innauer, dass Gruber der zweite Athlet ist, der einst an seinem mittlerweile nicht mehr stattfindenden “Kinderskifest” teilnahm und jetzt eine Einzelmedaille gewonnen hat. “Der erste war der Thomas Morgenstern. Bernie hat zweimal das Kinderskifest gewonnen, ist damals von der Skihandelsschule Badgastein als Skifahrer nach Bischofshofen umgestiegen.”
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“In der Kombination gehört es einfach dazu, dass man sich mit dementsprechend müden ‘Haxn’ umzieht. Deshalb habe ich mir jetzt ruhigen Gewissens ein Elektrolytgetränk verdient”, meinte Felix Gottwald augenzwinkernd auf die Frage, ob er daran gedacht hatte, den Langlaufbewerb gar nicht mehr zu laufen. Einige Stunden später wurde er mit dem “Elektrolytgetränk” im Österreich-Haus gesichtet.
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“Man möchte annehmen, dass bei den Leuten in der Jury das Herz für den Sport schlagt, aber heute war es sicher nicht so. Zuerst macht man eine Planung, dass man uns zehn Tage warten lasst und dann kommt man am letzten Tag drauf, dass man den Wettkampf nicht verschieben kann. Da muss man sich von Grund auf was überlegen.” (Felix Gottwald, immer noch verärgert darüber, dass sich die Jury unflexibel gezeigt hatte)
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“Ich weiß nicht, für was die trainieren vier Jahre lang, das ist wirklich nur unverständlich.” Mario Stecher war verärgert über die schlechte Zusammenarbeit der Verfolgergruppe im Langlauf. Er wollte sich über seine Zukunft noch nicht äußern und sich nicht festlegen, ob er bei der WM 2011 noch dabei ist. “Spaß macht’s nach wie vor, aber es ist noch ein langer Weg dorthin.”
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Die Bewohner der Innenstadt von Vancouver können kaum verpassen, wenn Kanada wieder eine Medaille gewonnen hat. Auf dem berühmten “Canada Place”-Gebäude bläst ein großes Nebelhorn jedes Mal laut los, wenn es für die Gastgeber etwas zu feiern gibt. Nach den Winterspielen kehrt man in Vancouver zur Routine zurück: Das Horn ertönt sonst immer um 12.00 Uhr mittags.
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Bei den Olympischen Winterspielen herrscht anscheinend reger Verkehr: Vancouver gehen nämlich die Kondome aus. Dies berichtete die Tageszeitung “24 Hours”. Die 100.000 Kondome, welche die Organisation “SafeGames 2010” vor den Winterspielen an die gut 2.600 Athleten und deren Betreuer verteilt hatte, reichen für die Olympischen Dörfer in Vancouver und Whistler nicht aus. Die aus Toronto stammende kanadische Stiftung für AIDS-Forschung wird deshalb eine Ration von weiteren 8.500 Parisern einfliegen lassen.
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Eine kanadische Blues-Sängerin hat ein Lied für den tödlich verunglückten georgischen Rodler Nodar Kumaritaschwili geschrieben. Volunteer Melissa Albertson, die während der Olympia-Eröffnungsfeier beim Einmarsch der Nationen das Schild Georgiens getragen hat, wird “Fearless Hero” als Single veröffentlichen und mit den Einnahmen die Familie des Toten unterstützen.
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Der Cheftrainer des US-Ski-Teams ist vorübergehend von den Winterspielen abgereist. In seiner Heimat im US-Bundesstaat Utah will Sasha Rearick die Geburt seines zweiten Kindes miterleben. Doch allzu viel will der Coach nicht verpassen. Wenn US-Superstar Bode Miller am Samstag im Slalom zum ersten Alpinen werden kann, der in allen fünf Disziplinen Edelmetall geholt hat, möchte Rearick bereits wieder an der Strecke stehen.
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Schaupieler Walter Koenig und seine Ehefrau Judith traten in Vancouver vor die Presse, um einen emotionalen Appell an die Öffentlichkeit zu richten. Koenig, bekannt als “Pawel Tschekow” aus der TV-Serie “Raumschiff Enterprise”, ist auf der Suche nach Informationen zu seinem Sohn Andrew (41), der seit dem 14. Februar vermisst wird. “Andrew liebt Vancouver und hat Freude hier”, erklärte der in Kalifornien lebende Koenig und hofft auf viele Hinweise. “Ich kann verstehen, warum er sich in Vancouver wohl fühlt”, meinte “Mr. Tschekow” mit Blick auf die vibrierende Olympia-Stadt.
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La Chaux-de-Fonds wird “seiner” Medaillengewinnerin Olivia Nobs und deren Teamkollegin Mellie Francon am Mittwoch einen schneereichen Empfang bereiten. Mit 200 Kubikmeter Schnee wird in der Innenstadt eine 80 Meter lange Piste hergerichtet, auf der die beiden Schweizer Cross-Fahrerinnen von der Stadtbibliothek aus in die Fanzone fahren werden.
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Aus Verärgerung über die Entscheidung eines australischen Wettkampfrichters bei Olympia hat ein Südkoreaner eine Bombendrohung an Australiens Botschaft in Seoul gesandt. Die Polizei habe nach dem Eingang der Drohung einen Verdächtigen festgenommen, teilte eine Sprecherin der Botschaft am Freitag mit. Die Drohung habe sich als “Schwindel” herausgestellt, eine Bombe wurde nicht gefunden. Nach Berichten des koreanischen Senders MBC handelte es sich bei dem Festgenommenen um einen 35-jährigen Mann. Dieser habe zugegeben, die Drohung am Donnerstag über eine SMS versendet zu haben. Er sei wütend gewesen, weil der australische Wettkampfrichter Jim Hewish das südkoreanische Shorttrack-Team nach der 3.00-Meter-Frauen-Staffel disqualifiziert habe. Die Koreanerinnen waren zwar am Mittwoch im Staffel-Finale das schnellste Team, wurden aber nachträglich wegen einer unzulässigen Behinderung der Chinesinnen disqualifiziert. China bekam Gold vor Kanada und den USA.