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Splitter vom 17. Februar: Vier Eishockey-Finaltickets für 63.000 Euro

89.500 kanadische Dollar (63.000 Euro) für vier Tickets zum Eishockey-Endspiel der Männer: Diesen astronomischen Preis zahlte ein Bieter auf der Ticket-Auktions-Webseite des Olympia-Organisationskomitees (VANOC). Aber keine Sorge: Wer sich das finale Vergnügen dieser Winterspiele am 28. Februar noch gönnen will, der findet auf der Webseite auch noch immer Karten für schlappe 2.500 Dollar (1.750 Euro).

“Der hat mich komplett abgeknutscht, der war total happy. Er hat Tränen fließen lassen, was ich von ihm überhaupt nicht gewöhnt bin. Normalerweise ist er ein recht zurückhaltender Typ, ich habe noch nie gesehen, dass er weint. Er war überwältigt.” Nina Reithmayer über die Reaktion ihres Freundes Matthias Guggenberger, der im Skeleton seinen Start noch vor sich hat.

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Große Freude gab es in der Familie Reithmayer auch zu Hause in Tirol. “Ich habe mit der Mama telefoniert. Die war hin und weg – völlig aufgelöst – auch meine Schwester. Die werden es nicht ‘derschlafen’ heute, vor lauter Nervosität”, sagte Reithmayer mit einem Augenzwinkern.

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Für die AUA-Tickets, die Nina Reithmayer für ihr Rodel-Silber erhalten hat, hat die Innsbruckerin gute Verwendung. “Mit wem ich flieg’, weiß ich, aber wohin? Vielleicht mache ich heuer einmal einen schönen Urlaub, einmal weiter weg. Ich schaue einmal, wo es mich hintreibt.” Vielleicht in ein Land mit Reggae-Klängen. Das Lied, mit dem sich Reithmayer in den Whistler-Tagen am meisten entspannt hat, ist der alte Hit “Sunshine Reggae”.

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Nach einem Interview-Marathon im Stadion, der Dopingkontrolle und der Siegerehrung wurden die “Silbernen” Nina Reithmayer und Christoph Sumann am Dienstagabend (Ortszeit) auch im Österreich-Haus in Whistler gebührend gefeiert. Sportminister Norbert Darabos und ÖOC-Präsident Karl Stoss gratulierten den Medaillengewinnern. Das Edelmetall hatten sie zuvor aus den Händen des deutschen IOC-Vizepräsidenten Thomas Bach bzw. des schwedischen IOC-Mitglieds Arne Ljungqvist erhalten, den Landsleuten der siegreichen Tatjana Hüfner und Björn Ferry.

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Dass er dank des zweiten Platzes im Sprint zum zweiten Mal in dieser Saison das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters eroberte, hat für Christoph Sumann keine Bedeutung. “Das Gelbe Trikot hat bei Olympia nichts zu suchen. Damit befasse ich mich erst wieder auf der Weltcup-Station nach den Spielen”, sagte der 34-Jährige. Biathlon ist die einzige Wintersportart, in der die Olympia-Bewerbe auch zum Weltcup zählen.

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Folgen hatte der Fehler von Biathlet Simon Eder beim letzten Schießen und die dadurch vergebene Medaillenchance für einen guten Freund des Salzburgers. Dieser schlug daheim vor dem TV-Gerät vor lauter Ärger mit der Hand auf den Tisch. Die Folge: Ein gebrochener Mittelhandknochen.

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Der Einlauf in der Herrenabfahrt – Didier Defago vor Aksel Svindal und Bode Miller – war mit einer Zeitdifferenz von neun Hundertstel-Sekunden der knappste in der Geschichte von Winterspielen. Patrick Ortlieb, Franck Piccard und Günther Mader trennten 1992 in Albertville (Val d’Isere) 0,10 Sekunden, 1994 in Lillehammer lagen 0,12 Sek. zwischen Tommy Moe, Kjetil Andre Aamodt und Ed Podivinsky. 2002, als Österreich in Salt Lake City (Snow Basin) zuletzt den Abfahrts-Olympiasieger stellte, lagen 0,28 Sek. zwischen Fritz Strobl, Lasse Kjus und Stephan Eberharter.

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“Für Sommerspiele ist es eine Spur zu kalt!” Kommentar eines Schweizer TV-Moderators, um die Situation im wärmsten Winter seit Jahrhunderten in Vancouver zu beschrieben.

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Die hinter Gittern im Hafen vor sich hinbrennende Olympische Flamme wird immer mehr zum Thema. Man könne sie aus Sicherheitsgründen zwar nicht “befreien”, überlege aber Maßnahmen, damit die tausenden Besucher einen besser Blick darauf bekommen könnten, hieß es dazu. Während bei vergangenen Spielen das Feuer meist unerreichbar hoch gethront hatte, lockt in Vancouver die relativ niedrige Feuerskulptur an der Waterfront Unmengen von Menschen an, weshalb man sie sicherheitshalber abgesperrt hatte. Als erste Maßnahme wurden einige Sicht-Banner an den Gitterzäunen entfernt.

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Mehrere hundert Olympia-Gegner haben am Montag in Vancouver gegen die Spiele demonstriert. Sie errichteten auf einer leeren Bebauungsfläche eine Zeltstadt, die bis zum Olympia-Ende bewohnt bleiben soll. Mit ihrer Aktion wollen die Demonstranten auf das Problem der Obdachlosigkeit in der Stadt hinweisen, das nach ihrer Ansicht durch die Spiele noch verschlimmert wird.

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Wer bei den Spielen im Niederlande-Heineken-Haus in Richmond feiern will, sollte besser seinen Reisepass dabei haben. Der Treff steht zwar Fans aus aller Welt offen. Aber er ist mittlerweile so beliebt, dass nur noch Niederländer Zugang erhalten, wenn die zulässige Besucherzahl im Gebäude fast erreicht ist.

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Andenken von den Olympischen Winterspielen sind in Kanada gefragt wie nie. Die Souvenirs verkaufen sich gemäß dem Fernsehsender CTV viermal besser als erwartet. Kunden stehen bis zu 45 Minuten an, ehe sie in einen “Olympic Super Store” eingelassen werden. Reißenden Absatz finden trotz der relativ milden Temperaturen vor allem die zehn Dollar teuren roten Handschuhe mit dem weissen Ahornblatt.

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Ungewöhnliche Anfeuerungsrufe begleiteten am Dienstag in den Pausen des 500-m-Rennens der Eisschnellläuferinnen die beiden Eismaschinen. Das Publikum im Richmond Olympic Oval feierte mit einer Spur Sarkasmus und einer “Welle” die Maschinen, die tags zuvor wegen technischer Pannen für viel Aufregung und Verzögerungen in der 500-m-Konkurrenz der Männer gesorgt hatten.

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Die britische Prinzessin Anne gab sich am Montag die Ehre und beobachtete im Olympic Centre in Vancouver das Training ihres heimischen Frauen-Curling-Teams. Schon am Wochenende waren sie und Prinz Albert von Monaco beim Essen in einem Restaurant gesichtet worden. Auch Supermodel Cindy Crawford sowie die Hollywood-Stars George Clooney und Nicole Kidman sorgten für Glamour bei den Spielen.

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Rundlich ist die kanadische Curlerin Kristie Moore zu den Wettkämpfen angereist. Sie ist im fünften Monat schwanger. Ob das ein Rekord für eine Olympia-Teilnehmerin ist, haben die Statistiker zunächst nicht herausgefunden. Aber Tatsache ist, dass Curlen eine Familientradition fortsetzt. Moores Mutter frönte dem Sport, als sie Kristie erwartete und davor, als Sohn Chad unterwegs war. Erst eine Woche vor der Geburt legte sie eine Pause ein.

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Der Zuschauertransport im Whistler Olympic Park, wo die Nordischen Disziplinen stattfinden, verlief auch am ersten Olympia-Wochenende alles andere als optimal. Nach Abschluss der Wettbewerbe im Skispringen und Biathlon mussten Olympia-Fans stundenlang ungeschützt im strömenden Regen ausharren, ehe ein Bus sie zurück ins 30 Minuten entfernte Whistler brachte. “Die Wettbewerbe waren fantastisch. Aber so lange im Regen stehengelassen zu werden, mit verärgerten Leuten überall, das trübt mein Olympia-Erlebnis sehr”, meinte Besucherin Sheilagh Cordingley.

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Die deutsche Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl will eine Olympia-Medaille für ihren vor zwei Jahren an Krebs gestorbenen Vater gewinnen. “Ich weiß, dass er alles miterlebt, wenn auch auf andere Weise”, sagte die 25-Jährige dem Magazin “Bunte” laut einem am Mittwoch im Voraus verbreiteten Bericht. Seit dem Tod ihres Vaters nehme sie “den Sport nicht mehr so ernst – und gerade diese Einstellung hat mich, so tragisch es klingt, schneller gemacht”.

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