AA

Splitter vom 16. Februar: Keine erzählt Witze so schön wie "Kirchi"

Keine erzählt so schön Witze wie Skirennläuferin Michaela Kirchgasser. Es ist das beste Rezept für übelgelaunte Journalisten, die sich bei den täglichen Pressekonferenzen im immer voll besetzten Österreich-Haus in Whistler bei der Ausübung ihrer Tätigkeit etwas beengt fühlen.

Abfahrts-Weltmeister Didier Defago ist auf der Pressekonferenz gefragt worden, warum er nur von einem der schönsten Tage seines Lebens und nicht dem schönsten überhaupt sprach. Noch ehe der Schweizer antworten konnte, ergriff Silbermedaillengewinner Aksel Lund Svindal aus Norwegen das Mikrofon und sagte. “Denk an deine Familie, sonst kommst du in Schwierigkeiten.”

* * *

In tausenden kanadischen Beisln hängen während der Winterspiele Kreidetafeln. Darauf notieren die Einheimischen mit wachsender Wonne die Medaillen der Gastgeber. Einen ersten Höhepunkt auf der Partyskala verzeichneten die Schankwirte beim Buckelpisten-Sieg von Freestyler Alexandre Bilodeau, der für das erste Gold der Kanadier überhaupt bei heimischen Spielen sorgte. Auch für die Pubs eine Premiere: Hinter dem großen “G” für “Gold” erschien der erste Kreidestrich.

* * *

Auch wenn es für Österreichs Abfahrer nur zu Blech gereicht hat – das Interesse der Wintersportfans an der ORF-Übertragung der Olympia-Abfahrt war enorm: Bis zu 1,634 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer (im Schnitt 1,271 Millionen bei 45 Prozent Marktanteil) waren via ORF 1 live dabei.

* * *

Die chinesischen Eiskunstlauf-Olympiasieger Shen Xue/Zhao Hongbo haben sich nach ihrem Triumph bereits der nächsten Generation von Champions gewidmet. “Ich glaube, es wird schwer, mit dem Eislaufen weiterzumachen. Also ist es vielleicht Zeit für ein Baby”, sagte Shen auf einer Pressekonferenz.

* * *

Nicht nur Matthias Guggenberger, auch sein Vater Mario ist in offizieller Mission in Vancouver. Dieser hatte es als Athlet nie zu den Spielen geschafft, als Trainer ist er aber nach 2002 (als Coach von Silber-Gewinner Martin Rettl) und 2006 (für Südkorea) zum dritten Mal im Zeichen der Fünf Ringe im Einsatz. Papa Guggenberger arbeitet erneut für die Südkoreaner. Nach den Spielen 2002 hatte ihn der Ex-Weltklasse-Skispringer Jochen Danneberg mit den Koreanern in Verbindung gebracht.

* * *

Und Guggenberger senior hat mit Kang Kwang-bae im Viererbob einen ganz besonderen Athleten im Team. Als erster Sportler überhaupt ist der Asiate nach Rodeln (1998 in Nagano) und Skeleton (2002 und 2006) nun auch als Bobfahrer zu Olympischen Spielen gekommen. Ein Athlet in allen Eiskanal-Sportarten bei Olympia im Einsatz – das ist ein Novum.

* * *

Welche Sportart hält Matthias Guggenberger für gefährlicher – Rodeln oder Skeleton? “Schwierig zu sagen. Es hat jede Sportart ihre Eigenheiten. Die Rodel ist gefährlich, die hat einen hohen Schwerpunkt, den wir nicht haben.” Und im Skeleton? “Bei uns ist einfach das Problem, dass der Kopf voraus ist und dass durch den Druck der Kopf relativ schnell aufs Eis fällt und das ist nicht angenehm.”

* * *

Zach Lund, einer der Medaillenkandidaten im Skeleton, hat schwere Zeiten hinter sich. Der US-Amerikaner war für die Olympischen Spiele 2006 wegen eines positiven Dopingtests gesperrt worden. Es hatte sich um ein Mittel gegen Haarausfall gehandelt, das mittlerweile nicht mehr auf der Liste der verbotenen Substanzen ist. “Das war wirklich hart für mich. Mein ganzes Leben waren meine Haare meine Unsicherheit. Als ich meine Haare verloren habe, habe ich immer einen Hut getragen. Und dann war meine Schwäche in allen Medien.”

* * *

Wie für Manuel Osborne-Paradis sind auch für die kanadischen Geschwister Britt und Michael Janyk die Alpinski-Rennen in Whistler ein “Heimspiel”. Beide sind auf den Hängen des Whistler Mountain groß geworden. Mutter Andree (Zwei e, richtig) Janyk hilft dort sogar als Streckenarbeiterin. “Sie war wegen des schlechten Wetters bisher mehr auf dem Rennhang als ich”, scherzte Britt.

***

Hohen Besuch hatten am Montag die Snowboard-Cross-Herren. Niemand Geringerer als IOC-Chef Jacques Rogge beehrte die Boarder am Cypress Mountain. Dabei stellte der 67-Jährige trotz seines Limousinenservices seine Fitness unter Beweis, denn die zahlreichen Stufen hinauf zum mächtigen Snowboard- und Ski-Cross-Stadion sind sehr steil.

****

Der Andrang der Besucher auf die an der Vancouver-Waterfront direkt neben dem Internationalen Broadcasting Center stehende Olympische Flamme ist so groß, dass man sie vorsorglich eingezäunt hat. Seitdem drängen sich täglich tausende Menschen vor den Gittern, um die vierflammige Feuerskulptur zu bewundern und zu fotografieren.

  • VIENNA.AT
  • Special Olympia
  • Splitter vom 16. Februar: Keine erzählt Witze so schön wie "Kirchi"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen