“Was das Wohnen betrifft, bin ich ein bisschen eine Diva”, sagte Weir. Er will die Wohnung nach seinem Geschmack gestalten. “Ich kaufe rosa Badematten, und wenn Tanith einzieht, wird es gut duften und es brennen immer Kerzen. Leben mit ihr wird einfach. Ich hätte keinesfalls mit einem der Burschen die Wohnung teilen können.”
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Laut einer Studie des Focus-Instituts erwarten die Österreicher durchschnittlich elf Medaillen vom rot-weiß-roten Team bei den Winterspielen in Kanada. Männer sind mit einem Mittelwert von 11,8 Medaillen etwas optimistischer als Frauen (10,0). Nur zwei Prozent der Befragten glauben an ein Debakel mit keiner einzigen Medaille für Österreich in Vancouver.
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Das Schweizer Fernsehen SRG produziert das Weltsignal für alle olympischen Alpin-Rennen der XXI. Winterspiele in Kanada. Bis zu 41 Kameras sind dabei im Einsatz. Bereits bei Olympia 2006 in Sestriere waren die Schweizer für die Produktion der alpinen Speed-Disziplinen verantwortlich, bei den Sommerspielen 1996, 2000 und 2004 hatten sie jeweils das Weltsignal der Ruderwettkämpfe bereitgestellt.
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In Sachen Eishockey überlassen die Kanadier nichts dem Zufall. Für das olympische Männer- und Frauen-Turnier wurden insgesamt 3.000 Pucks mit begrenzter Lebensdauer produziert. Die Schiedsrichter sind angehalten, die Scheiben alle zwei Minuten auszutauschen, um den Spielern optimale Bedingungen zu gewährleisten.
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Falscher Alarm in Vancouver: Ein Paket, das am Vorabend der Olympia-Eröffnungsfeier nahe der Anlegestelle einer Fähre am Burrard Inlet gefunden worden war, hat sich als harmlos herausgestellt. Die Entdeckung am Donnerstag hatte die Sicherheitsmaschinerie in Gang gesetzt. Zufahrtstraßen waren abgesperrt worden, und der Fährverkehr wurde vorübergehend eingestellt. Eine Spezialeinheit sprengte das Päckchen schließlich in die Luft, und es stellte sich heraus, dass es Haushaltsgegenstände enthielt. “Es war eine gute Übung”, zitierte die “Vancouver Sun” einen Polizisten.
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Mit dem Olympischen Dorf in Whistler so seine liebe Not hat Alpinskifahrer Mario Scheiber. “Für mich ist es mühsam, denn es bringt mich aus dem Rhythmus. Ich frühstücke gerne gemütlich und gehe dann nochmals ins Zimmer und hole meine Sachen, das geht hier nicht, da ist alles so stressig”, sagte der Osttiroler. Wenn er zur Ablenkung wenigstens seine Gitarre mithätte, die wurde aber Opfer des Gepäck-Gewichtslimits, das bei den Fluglinien auch für Olympia-Teilnehmer endenwollend ist.
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Ihre helle Freude im Village von Vancouver hat hingegen Eisschnellläuferin Anna Rokita, erstens wegen der traumhaften Lage (“Hammeraussicht”), zweitens wegen der Mitbewohner, die u.a. aus dem Snowboard- und Ski-Cross-Lager kommen. “In Turin war ich so ziemlich mit dem Victor (Pfeifer/Anm.) die Einzige im Dorf”, erinnerte sich Rokita. Einmal sei sie damals in die Berge gefahren. “Ich wollte mal schauen, was im Österreich-Haus abläuft, aber der Weg war beschwerlich und ich hatte dann gerade eine Stunde Zeit. Und gesehen hat man von der Gegend auch nichts, weil es so nebelig war.”
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Herren-Cheftrainer Toni Giger hat sich schon Gedanken gemacht, wie er die Journalisten beschäftigen könnte, wenn es wegen Schlechtwetters zu tagelangen alpinen Rennpausen kommt. “Ich habe mir gedacht, unsere Athleten gehen je nach Interessenslage mit euch mit und schauen sich andere Bewerbe an.” Das ist aber nicht so einfach, weil es für Sportler kaum Tickets für Sportevents gibt. Giger selbst würde sich gerne Skispringen oder Biathlon ansehen.
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“Ein richtiges Sch… Wetter!” Höflicher konnte es Margarita Marbler nicht ausdrücken, was die Freestyler da am Donnerstagabend beim vorletzten Training auf dem Cypress Mountain bei Vancouver empfangen hatte. Nieselregen sorgte dafür, dass die Österreicherin nach zwei Fahrten pudelnass war.
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Sechs Athleten gehen in Vancouver zum bereits sechsten Mal bei Olympischen Winterspielen an den Start. Darunter der Liechtensteiner Marco Büchel als erster Alpinskifahrer und der Japaner Noriaki Kasai als erster Skispringer und Asiate. Der Lette Ilmars Bricis egalisiert die vom Österreicher Alfred Eder gehaltene Biathlon-Bestmarke. Zu den bisher 15 Sportlern mit sechs Teilnahmen zählt auch Österreichs Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Emese Hunyady, die anfangs aber noch für Ungarn gelaufen war.
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Österreich kann in Vancouver die erste Nation werden, die bei sieben Winterspielen in Folge Gold im Alpinskifahren gewonnen hat. Zweimal, nämlich von 1948 bis 1968 sowie von 1988 bis 2006, haben die ÖSV-Asse jeweils Sechser-Serien geschafft. Bei den Italienern ist die Sechser-Goldserie ausgerechnet vor vier Jahren bei den Heimspielen in Turin gerissen. Norwegens Skifahrer haben fünf Mal in Folge (1992 bis 2006) mindestens eine Goldene gewonnen.
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“Nachdem ich diesen Trick erfunden habe, halte ich das für unerhört!” So lautete die Reaktion von US-Snowboard-Superstar Shaun White auf Aussagen, der extrem schwierige und gefährliche Double-Corkscrew in der Halfpipe gehöre verboten.
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Fritz Pinter kommt im österreichischen Biathlon-Team die ungeliebte Rolle des Ersatzmannes zu. Seine vier Kollegen haben im Weltcup jeweils Podestplätze erreicht, sie sind daher für alle fünf Bewerbe gesetzt. “Ich bereite mich aber so vor, als ob ich am Sonntag im Sprint zum Einsatz kommen würde”, sagte der Kärntner. “Wenn einer ausfallen sollte, bin ich bereit.”