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Spitalsärzte: Wiener Ärztekammer bereitet sich auf möglichen Streik vor

Neues Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte sorgt für Unruhe
Neues Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte sorgt für Unruhe ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Die Wiener Ärztekammer füllt die Kassen für einen möglichen Streit der Spitalsärzte. Im Vorstand der Kammer wurden zusätzliche Geldmittel für mögliche Protestmaßnahmen in Höhe eines hohen einstelligen Millionenbetrags beschlossen.
Demo der Spitalsärzte
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Verhandlungen ergebnislos
Streitthema Arbeitszeit
Ärzte sollen eingespart werden

Gleichzeitig forderten die Ärztevertreter per Resolution und Offenem Brief eine Umstrukturierung des Gesundheitssystems.

Erneuter Streik der Wiener Ärzte?

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Umsetzung des neuen Arbeitszeitgesetzes für Spitalsärzte, die auch Auswirkungen auf den niedergelassenen Bereich haben würden, fordere man Stadt Wien und die Wiener Gebietskrankenkasse auf, in eine “Reformpartnerschaft einzusteigen”, heißt es in dem Offenen Brief, der an Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) und WGKK-Obfrau Ingrid Reischl adressiert ist. Nur so könne das Wiener Gesundheitssystem auch in Zukunft “weiterhin solidarisch” gestaltet werden.

Unter anderem fordert die Kammer – nicht zum ersten Mal – eine Stärkung der Position der Hausärzte, den Ausbau des Ärztefunkdienstes, mehr Kassenplanstellen vor allem im fachärztlichen Bereich, ausreichend Personal, um Arbeitszeiten einzuhalten, und Arbeitsbelastung zu reduzieren sowie die gesicherte Ausbildung von Nachwuchsmedizinern.

Lange Verhandlungen zwischen Ärzten und Stadt

Das könne nur erreicht werden, wenn Stadt und Krankenkasse gemeinsam mit der Ärztekammer Reformen einleiten und die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen würden, heißt es weiter. “Wenn nun nicht rasch gehandelt wird, stehen die Patientinnen und Patienten bald vor einem ‘No Point of Service'”, meinte der Präsident der Wiener Ärztekammer, Thomas Szekeres.

Nur auf diesen Appell will man sich aber sichtlich nicht verlassen. Um “allfällige” Kampf- und Streikmaßnahmen sowie Kampagnen im Sinne der Ärzteschaft zu finanzieren, wurden im Vorstand der Ärztekammer auch neue Geldmittel beschlossen. Bis heute hat die Kammer in den Verhandlungen um das neue Arbeitszeitgesetz im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) sowie im Wiener AKH u.a. Kundgebungen und eine Großdemonstration am Ring organisiert und finanziert.

Derzeit gibt es nach langen Verhandlungen zwischen Stadt und Ärztevertretern zumindest im KAV eine Teillösung. Sie wird am Dienstag in der Kurie der Ärztekammer diskutiert.

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(APA)

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