Zuletzt war bekannt geworden, dass im Burgenland aufgrund von unbesetzten Kassenstellen in der Allgemeinmedizin nun Spitalsärzte eingesetzt werden. Das Land Burgenland und die Burgenländische Krankenanstalten-GmbH (KRAGES) führen Gespräche mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) über eine dislozierte Ambulanz des Spitals Oberpullendorf. Dem Pilotprojekt könnte eine weitere in Gattendorf folgen.
NÖ und Burgenland: Spitalsärzte helfen als Hausärzte aus
Auch in Niederösterreich helfen Spitalsärzte in Ordinationen aus. Gemeinden, die über zwölf Monate keinen Allgemeinmediziner auf Kasse mehr haben, sollen einerseits mit Geld und andererseits mit einem Mediziner aus den Landeskliniken unterstützt werden.
Ärztekammer: Spitalsärzte schon jetzt an der Grenze der Belastbarkeit
"Diese Entwicklung gehört gestoppt", verlangte Mayer. Denn bereits jetzt würden die Spitalsärzte am Limit arbeiten - unabhängig von der Corona-Pandemie: "Die enge Personalplanung ist grundsätzlich ein Thema, das den Spitälern zusetzt." Sie sei ein Bremsklotz, auch für die Ausbildung: "Ärzte in Ausbildung werden als volle Arbeitskraft geplant, obwohl sie ja noch lernen sollen, das ist fatal." Die Spitalsärzte seien schon an der Grenze ihrer Belastbarkeit und müssten entlastet und nicht weiter belastet werden.
Mayer verwies auf das Regierungsprogramm, wo die finanzielle Absicherung der Gesundheitsversorgung, eine bedarfsorientierte Ausbildung von Ärzten sowie ein niederschwelliger Zugang zur bestmöglichen medizinischen Versorgung verankert sind. "Die Patienten bestmöglich zu versorgen heißt, die Ressourcen sinnvoll einzusetzen, also ressourcenschonend die Spitäler vor jenen Patientenfällen zu entlasten, die ebenso im niedergelassenen Bereich bestmöglich behandelt werden könnten", argumentierte Mayer.
(APA/Red)