Schüler seien “verächtlich gemacht” worden, “weil sie nicht entsprechend Deutsch können”, erklärte Spindelegger am Samstag im “Journal zu Gast” des ORF-Radio. Dies habe ein Schüler seinem Amtskollegen, dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu, bei dessen Wien-Besuch am Donnerstag erzählt (mehr dazu hier).
Es sei aber nicht zu einem Faustschlag gekommen, wie von türkischen Medien berichtet worden war.
Spindelegger: “Die Kirche im Dorf lassen”
“Das ist ein ganz anderer Vorwurf, man muss hier die Kirche im Dorf lassen”, betonte der Vizekanzler. Davutoglu habe ihm am Freitag bei einem Treffen in Brüssel den Sachverhalt nochmals geschildert. Man müsse der Sache natürlich nachgehen, man dürfe aber nicht aus “sich verächtlich machen einen Faustschlag machen”.
Zu einer diplomatischen Verstimmung zwischen Österreich und der Türkei hätten die Berichte jedenfalls nicht geführt, sagte Spindelegger.
Ein zwölfjähriger Schüler des Gymnasiums Ettenreichgasse in Wien-Favoriten hatte im Rahmen des Wien-Besuches des türkischen Außenministers am Donnerstag behauptet, von einem Lehrer mit der Faust geschlagen worden zu sein. Auch mehrere türkische Medien berichteten von Gesprächen zwischen Davutoglu mit türkischen Schülern, in denen sie über deren schlechte Behandlung durch die Lehrer klagten. Die Direktorin der Schule wies die Vorwürfe energisch zurück.
(APA)