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Sperre für Hans Knauß

Wie erwartet hat im "Fall Hans Knauß" auch die B-Probe eine positives Ergebnis gebracht. Der Internationale Skiverband FIS hat den österreichischen Ski-Rennläufer deshalb "provisorisch" gesperrt.

Seit Mittwoch ist offiziell, dass auch die B-Probe im „Fall Hans Knauß” positiv ist. Der österreichische Skirennläufer hatte am 27. November in Kanada eine Probe mit einem leicht erhöhten Nandrolon-Wert abgeliefert. Der Internationale Skiverband FIS hat den Riesentorlauf-Vizeweltmeister deshalb gemäß WADA-Bestimmungen vorläufig suspendiert. Die Anhörung des 33-jährigen Sportlers wird Mitte Februar in Oberstdorf erfolgen, damit ist ein Start von Knauß bei der Alpin-WM in Bormio definitiv kein Thema mehr.

„Mit dieser Mitteilung ist das FIS-Verfahren eröffnet, eine provisorische Sperre ist rechtlich aber nicht als Verurteilung zu werten”, erklärte Knauß-Rechtsanwalt Dr. Christian Flick. Knauß wird im nun folgenden „Dopingverfahren” zusammen mit Flick und dem ÖSV alle notwendigen und rechtlichen Maßnahmen setzen. Vom Skiverband erhält der Schladminger volle Unterstützung, „denn wir sind überzeugt, dass kein schuldhaftes Verhalten vorliegt”, bekräftigte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Ziel sei es, dass Knauß so rasch wie möglich auf die internationalen Skipisten zurückzukehre.

Einige Dinge sind bereits am Laufen, einige haben sich bereits erledigt. So hat die spezielle Untersuchung in Köln die Hoffnung, dass der erhöhte Nandrolon-Wert auf endogene Bildung zurückzuführen ist, nicht bestätigt. Damit steht für den ÖSV praktisch fest, dass ein – von Knauß privat konsumiertes – kontaminiertes Nahrungsergänzungs-Mittel der Auslöser war. Der ÖSV hat Knauß deshalb nahe gelegt, gegen den Hersteller rechtliche Schritte einzuleiten. „Einem möglichen Zivilverfahren werden wir uns jedenfalls anschließen oder sogar selbst klagen, denn der Imageverlust trifft auch den ÖSV”, stellte Schröcksnadel auch eine Schadenersatzklage in Aussicht.

Knauß selbst hatte bis zuletzt gehofft, dass die B-Probe doch noch ein anderes Ergebnis bringen könnte. Auch für Knauß steht nun fest: „Damit kann ich die Saison abhaken, ich lebe ab jetzt schon für die kommende Weltcup-Saison. Denn ich bin überzeugt, dass ich meine Unschuld beweisen und eine Sperre abwenden kann.” Ihm selbst seien aber rechtlich bis zur Anhörung in Oberstdorf die Hände gebunden. “Aber ich habe gemerkt, dass ich weiterkämpfen muss, denn der Skisport ist nach wie vor mein Leben.”

Laut Mitteilung der FIS ist eine mögliche Anhörung von Knauß bei der FIS-Vorstandssitzung zwischen 16. und 18. Februar im Rahmen der Nordischen WM in Oberstdorf vorgesehen.

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