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Speditionen-KV: Warnstreik wegen stockenden Verhandlungen

Warnstreiks am Dienstag und Mittwoch in über 30 Betrieben sind fix.
Warnstreiks am Dienstag und Mittwoch in über 30 Betrieben sind fix. ©APA/AFP/ALEX HALADA
Aufgrund festgefahrener Lohnverhandlungen für etwa 9.000 Beschäftigte im Transport- und Logistiksektor sind für Dienstag und Mittwoch Warnstreiks angekündigt.
Speditionen-KV: Streikfreigabe beantragt
Weiter keine Einigung auf Speditionen-KV

Die Gewerkschaft vida meldet, dass in 30 Unternehmen in Wien, Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zwischen 9 und 11 Uhr Warnstreiks und Betriebsversammlungen stattfinden werden. Ohne Fortschritte in den Gesprächen plant die Gewerkschaft, den Druck auf die Arbeitgeber zu verstärken.

Gewerkschaft fordert bei Speditionen-KV Abgeltung der Inflation

Das Angebot eines weiteren Gesprächstermins für heute sei von der Arbeitnehmerseite nicht genützt worden, beklagt die Gewerkschaft. Sie fordert weiterhin eine volle Abgeltung der durchschnittlichen Inflation bzw. ein Lohnplus von 7,8 Prozent. Das Angebot der Arbeitgeber steht bei plus 5,8 Prozent. Im Zuge der Warnstreiks soll es nur zu leichten Verzögerungen in den Betrieben kommen. "Sollten sich die Arbeitgeber auch nach den Warnstreiks nicht verhandlungsbereit zeigen, könnten die Dauer und die 'Treffsicherheit' der Streiks kontinuierlich erhöht werden", sagte Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida.

Speditionen-KV: WKÖ sieht "Blockadepolitik der Gewerkschaft"

Beim WKÖ-Fachverband Spedition und Logistik stoßen die Maßnahmen der Gewerkschaft auf Unverständnis. Er sieht eine "Blockadepolitik der Gewerkschaft". Die vida-Führung habe einen am 20. Juni bereits ausverhandelten Kompromiss, der "für beide Seiten tragbar" gewesen sei, abgelehnt. "Das Ergebnis sah eine zweijährige Vereinbarung vor und eine Lohnerhöhung 2024 von durchschnittlich 7,2 Prozent (bei niedrigen Einkommen über 8 Prozent)", schreibt die WKÖ. Zudem seien die Auszahlung einer Mitarbeiterprämie sowie rahmenrechtliche Änderungen zum Vorteil der Arbeitnehmer vereinbart worden.

"Diese Vorgangsweise erhärtet den Verdacht, dass die Gewerkschaft vida an einem raschen Kollektivvertragsabschluss nicht interessiert ist, um auch über die Sommermonate mit Streikdrohungen medial und politisch im Gespräch zu bleiben", heißt es in der Aussendung der WKÖ weiter. Die Politik der vida gefährde den Wirtschaftsstandort, der wegen hoher Lohnstückkosten ohnehin unter großem Druck stehe. Der Verband sei aber nach wie vor zu einem Abschluss zu den ausverhandelten Konditionen bereit.

(APA/Red)

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