Spediteure warnen vor Engpässen durch neue Corona-Kontrollen an Grenzen

"Diese neuen Maßnahmen haben bereits zu unmittelbaren Engpässen an den Grenzen, umfangreichen Umwegen und damit zu schwerwiegenden Störungen der Lieferketten geführt", teilte der Zentralverband Spedition & Logistik (ZV) am Montag mit. "Wir verstehen, dass die Mitgliedstaaten auf die Entwicklung der COVID-19-Pandemie reagieren, aber wir müssen aus den Lehren der ersten Welle lernen und sicherstellen, dass die Mitgliedstaaten die in der EU vereinbarten Green Lanes für den Güterverkehr respektieren, anstatt zu einer nationalen Politik der Grenzschließung zurückzukehren", warnt ZV-Präsident Alexander Friesz.
Spediteure warnen vor Kettenreaktion durch Grenzkontrollen
Österreich habe bereits auf die seit 14. Februar gültigen, restriktiven deutschen Einreisebestimmungen reagiert und den Güterverkehr aus Italien über den Brenner massiv eingeschränkt. "Eine Kettenreaktion und eine Eskalation der nationalen Einreisebeschränkungen werden verheerende Auswirkungen auf die Lieferketten haben", so Friesz. Das Fehlen von Covid-19-Testeinrichtungen an den Grenzen bringe zusätzlich enorme Schwierigkeiten für Lkw-Fahrer und damit für die Lieferketten mit sich.
Der ZV erinnerte daran, dass die EU-Kommission "die Systemrelevanz der Güterverkehrs- und Logistikbranche in der Pandemie explizit hervorgehoben" habe. Demnach solle die Branche "nicht verpflichtet werden, vor der Einreise in andere EU-Länder negative PCR-Tests durchzuführen oder bei der Ankunft unter Quarantäne gestellt zu werden, um die Lieferketten nicht zusammenbrechen zu lassen".
"Wir dürfen jetzt nicht wieder zu einer einzelstaatlichen Politik geschlossener Grenzen wie im März 2020 zurückkehren", hatte zuvor schon der Präsident des deutschen Bundesverbands Spedition und Logistik (DSLV), Axel Plaß, gewarnt. Die Arbeit der Spediteure werde durch das nicht harmonisierte Einreiserecht zahlreicher EU-Staaten erheblich erschwert.
(APA/Red.)