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Spaß als Motivation

Michael Schumacher würde seinen sechsten WM-Titel als "eine Art Zugabe" in Empfang nehmen. Doch Kimi Räikkönen hat den Kampf um den Titel noch nicht aufgegeben.

Im Interview mit dem “stern” erklärte der fünffache Champion vor dem Saisonfinale am Sonntag in Japan (7:30 Uhr MESZ), dass es ihm nicht mehr in erster Linie um Siege, Punkte und Rekorde geht. “Meine Hauptmotivation ist mittlerweile der Spaß. Ich habe mein großes Ziel doch erreicht, schon im Jahr 2000, die Weltmeisterschaft mit Ferrari. Seither fahre ich aus reiner Freude”, so “Schumi”, den sein sechster Titel (Weltrekord) aber “berühren und stolz machen” würde.

Die Glamour-Welt der Formel 1 bezeichnete der Deutsche als “eine künstliche Welt, die die echte nicht ersetzen kann”. Schumacher sei der ganze Rummel immer schon fremd gewesen. “Ich komme aus einem sehr normalen Elternhaus, das hilft.” Seine beiden Kinder nimmt der 34-Jährige deshalb gar nicht mit zur Rennstrecke, weil er sich noch gut an das Chaos erinnert, als der Finne Mika Häkkinen einmal seinen kleinen Sohn mitgebracht hat. An das Ende seiner einzigartigen Karriere verschwendet Schumacher, der bei Ferrari einen Vertrag bis 2006 unterschrieben hat, keinen Gedanken.

Vor dem WM-Showdown in Suzuka rief für Schumacher aber wieder die PR-Pflicht. Der Kerpener blieb dabei seiner Linie treu und warnte trotz neun Punkten Vorsprung auf Kimi Räikkönen: “Es ist noch nichts gewonnen.” Lediglich ein Punkt fehlt ihm noch, um den großen Juan Manuel Fangio zu übertrumpfen.

Der sonst wortkarge McLaren-Finne Räikkönen, der fünf Tage nach dem Japan-GP 24 Jahre alt wird, äußerte sich kämpferisch: “Ich habe nichts zu verlieren. Ich weiß, was ich zu tun habe. Und darauf bin ich bin allein konzentriert – nicht, was Michael macht.” Sollte der Finne in seinem 50. Grand-Prix das Unmögliche noch möglich machen, wäre er der jüngste Weltmeister aller Zeiten.

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