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Spanien will Touristen vor Juli auf Inseln lassen

Mallorca war vom Virus weniger betroffen als andere Regionen
Mallorca war vom Virus weniger betroffen als andere Regionen ©APA (AFP)
Spanien will im Rahmen eines Pilotprojekts bereits vor Juli Touristen ins Land lassen.

Das Pilotprojekt solle nach derzeitigem Stand die Inselgruppen der Balearen und der Kanaren umfassen, teilte das Tourismusministerium am Samstag in Madrid mit. Dort könnten die derzeit geltenden Einreisebeschränkungen bereits ab dem 22. Juni gelockert werden. In Italien geht es bereits jetzt wieder los.

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Möglicherweise würden auch weitere Regionen wie Andalusien oder Katalonien in das Projekt aufgenommen. Vor einer Woche hatte der spanische Regierungschef Pedro Sánchez angekündigt, sein Land wolle seine Grenzen für ausländische Touristen ab dem 1. Juli wieder öffnen. Die seit dem 15. Mai geltende Quarantäne-Pflicht bei einer Einreise nach Spanien werde dann aufgehoben.

22. Juni als angestrebtes Datum

Die Behörden hoffen allerdings, die Einreisebeschränkungen im Rahmen des Pilotprojekts zumindest für die Balearen und die Kanaren bereits ab dem 22. Juni zu lockern, wie ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dies gelte jedoch nur für Besucher aus Deutschland, Frankreich und den skandinavischen Ländern. Dort sei die Corona-Situation ähnlich der in Spanien oder besser.

"Wir arbeiten vor allem mit den deutschen Reiseanbietern", sagte der Ministeriumssprecher. Britische Touristen dagegen, traditionell die größte Gruppe unter den Spanien-Touristen, seien aufgrund der Situation im Königreich von dem Pilotprojekt ausgeschlossen.

Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor

Der Tourismus macht zwölf Prozent des spanischen Bruttoinlandsprodukts aus. Das Land gehört zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Staaten. Bisher starben bereits mehr als 27.000 Menschen an dem neuartigen Virus.

Jesolo startet in neue Saison

Mit der Einweihung einer neuen Badeanstalt hat Jesolo bei Venedig die Saison gestartet. 60 der insgesamt 370 Hotels sind seit diesem Wochenende wieder offen. Bis zum 15. Juni sollten alle Hotels und die meisten Ferienwohnungen wieder offen sein. Bis dahin hofft Jesolo, dass österreichische und deutsche Urlauber wieder nach Italien reisen können.

50 Prozent der Geschäfte sind in der Kleinstadt offen, elf Badeanstalten empfangen bereits Gäste. Eingerichtet wurde eine App, mit der Strandbesuche reserviert werden können. Vorgesehen ist die Rückerstattung des Eintrittspreises für den Strandbesuch, sollte der Badegast reserviert haben, aber das Wetter schlecht sein.

Italien hofft auf österreichische Touristen

Die Badeortschaft Jesolo hatte am vergangenen Samstag bereits einen Offenen Brief an Bundespräsidenten Alexander van der Bellen gerichtet. "Wir sind bereit, österreichische Touristen wieder willkommen zu heißen. Die Beziehung zwischen Österreich und Italien ist viel mehr als nur geografische Nähe", hieß es im Schreiben. "Sehr geehrter Herr Präsident, wir wollen Ihnen gern zeigen, wie wir uns vorbereiten, um österreichische Gäste wieder zu empfangen", hieß es im Brief von Alberto Maschio, Präsident des Hotelierverbands von Jesolo, und von Luigi Pasqualinotto, Chef des Fremdenverkehrsverbands Jesolo Venice.

Ab kommendem Mittwoch (3. Juni) können Ausländer wieder nach Italien einreisen, ohne sich einer zweiwöchigen Quarantäne wie bisher unterziehen zu müssen. Damit erhofft sich Italien einen Neustart des Fremdenverkehrs, der seit Ende Februar zum Erliegen gekommen ist. Ungeklärt ist aber noch, ab wann eine Rückreise nach Österreich ohne 14-tägige Quarantäne möglich sein wird, dazu könnten jedoch kommende Woche erste Details bekannt werden. Mit über 33.000 Covid-19-Todesopfern zählt Italien zu den von der Pandemie am stärksten betroffenen Ländern der Welt.

(APA/ag.)

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