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Spanien: Mobiltelefone halfen den Attentätern

Mit Mobiltelefonen haben die Drahtzieher der Anschläge von Madrid das Blutbad am 11. März ausgelöst, und mit Mobiltelefonen haben sie sich nur wenig später selbst verraten.

Als die Attentäter an jenem Donnerstagmorgen 13 Bomben in spanischen Vorortzügen deponierten, war in jedem der Rucksäcke auch ein Handy versteckt. Innerhalb einer Viertelstunde explodierten in den Zügen zehn Sprengsätze, ausgelöst durch die Weckfunktion der Telefone. Zwei weitere Bomben brachte die Polizei kontrolliert zur Explosion.

Die 13. Bombe explodierte nicht, weil die Attentäter vergessen hatten, das dazugehörige Handy mit einem ersten Anruf in Betrieb zu nehmen – und das Mobiltelefon führte die Ermittler innerhalb von drei Wochen zu etlichen Tätern. Mit der Seriennummer des Telefons und der nummerierten Prepaid-Karte in dem Gerät konnte die Polizei nicht nur zwei indische Verkäufer ausfindig machen, sondern auch drei Marokkaner, die sich Mobiltelefone und Karten aus der gleichen Serie gekauft hatten. Über eine Satellitenanalyse fanden die Ermittler heraus, wann und in welchem Umkreis die Marokkaner ihre Handy-Karten in Betrieb genommen hatten.

Die Spur führte in das Haus in Morata de Tajuna im Südosten von Madrid, in dem die Attentäter die Bomben gebaut hatten. Zu der Wohnung in einem Madrider Vorort, in der sich fünf der Terroristen am Wochenende in die Luft sprengten, wurde die Polizei durch die Auswertung von Telefongesprächen bereits festgenommener Verdächtiger geführt. Bei den Anschlägen am 11. März waren 191 Menschen getötet worden.

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