Thüringen. (zer) Seit 1. März 2012 ist Berno Witwer Betriebsleiter des neu gegründeten „Brockenhauses“ der Lebenshilfe in Bludesch.
Dem Betriebsleiter wurde soziales Engagement bereits im Elternhaus beispielhaft vorgelebt. Zwei seiner Brüder sind Priester und die weiteren zwei Geschwister engagieren sich ebenfalls in sozialen Bereichen.
„In meiner derzeitigen Tätigkeit wird mir das Gefühl vermittelt, dass ich selbst einen sozialen Beitrag in einem sehr bunten breiten Arbeitsfeld leisten kann“, betont der ehemalige Bürgermeister, Fußballspieler, Kassier, Schriftführer, Beirat und Trainer beim Nachwuchs des FC Thüringen und Trainer von Kampfmannschaften in Thüringen, Bürs und Groß Walsertal. Außerdem übte er 18 Jahre lang das Amt als Obmann des Sozialsprengels Blumenegg aus.
Brockenhaus
Die Idee zur Einrichtung eines Brockenhauses stammt ursprünglich aus der Schweiz, und wird größtenteils von sozialen Institutionen betrieben. Die Namensgebung leitet sich vom Ausdruck „Brocka“ ab. Ein Stück, oder ein Teil. Ein buntes Angebot von Gebrauchtwaren. Im Gewerbepark in Bludesch nahe der Walgaustraße wurden Räumlichkeiten adaptiert, um Platz für ein derartiges Brockenhaus zu schaffen. Im Rahmen einer Initiative der Lebenshilfe, werden Waren, die zum Teil neu oder geschenkt sind, angeboten. Das Sortiment umfasst Geschirr, Spielsachen, Bücher, Ziergegenstände, Geschenke und Möbel. Ein Repertoire, das sich lohnt, zu besichtigen. Mit dem Verkauf der Waren wird die Organisation Lebenshilfe unterstützt.
Mit derzeit 25 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen läuft der Brockenhaus-Betrieb erfolgreich. Die Atmosphäre in diesem Haus ist sehr ausgeglichen, dazu trägt auch der Cafebereich bei. Beim gemütlichen Kaffeehock, oder beim Frühstück, kommen die Leute zusammen. „Hektik ist im Brockenhaus verpönt – hier hat man noch Zeit“, ist der Betriebsleiter sicher. Das zeige sich auch an der positiven Ausstrahlung der Mitarbeiterinnen.
Die Zielsetzung sei, Menschen mit intellektuellen oder körperlichen Beeinträchtigung eine Chance zu geben. Unabhängig von Herkunft, Behinderung, oder Lebensalter, anerkannt und geschätzt zu werden.
„Was ist Abnormität – was ist Besonderheit“? fragt sich Witwer. Menschen mit Beeinträchtigungen haben oft tiefere Sensoren, sind farbiger und offener in ihrer Eigenart. „Es ist unsere Aufgabe das Verständnis für Andersartige wachsen zu lassen und bewusst zu machen“, verdeutlicht Witwer. In seiner Funktion als Betriebsleiter ist es ihm möglich seine exemplarischen Ideologien zu verwirklichen.
Zur Person:
Name: Berno Witwer
Geburtsjahr: 1956
Familienstand: Verh. mit Irene fünf Kinder