Sozialdemokratische Wirtschaft Wien gegen Arbeitszeitverkürzung

"Die aktuelle Debatte kommt zu einer Unzeit", so der Präsident Marcus Arige des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands Wien (SWV WIEN) in einer Aussendung. Es bestehe die Gefahr, dass Konzerne dies besser verdauen und KMUs die Arbeitskräfte abwerben.
Sozialdemokratische Wirtschaft Wien will Halbierung der Lohnnebenkosten
"Viele Betriebe suchen bereits vergeblich nach Arbeitskräften und es ist vorhersehbar, dass der Arbeitskräftemangel in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird", so Arige. Um den Mitarbeitern mehr netto vom brutto zu ermöglichen, fordert Arige eine Halbierung der Lohnnebenkosten und eine "echte" Steuerreform. "Das prinzipielle System der Sozialversicherungsabgaben gekoppelt am Lohn war eine Erfindung von Bismarck 1883. Seitdem sind viele Sozialversicherungs-Fremdleistungen zu den Lohnnebenkosten dazugekommen, Stichwort u.a. Kommunalabgabe und Familienlastenausgleichsfonds. Firmen, die ihre Umsätze und Gewinne ohne Mitarbeiter, sondern mit Daten, Robotern oder Maschinen erwirtschaften, zahlen keine Abgaben in die sozialen Sicherungssysteme ein", gibt Arige zu bedenken.
Matznetter fordert Preisbremse gegen Inflation
Zu Wort gemeldet hat sich heute auch Christoph Matznetter, Präsident des bundesweiten Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV). Im Gegensatz zu seinen Wiener Parteifreunden geht er dabei nicht auf Arbeitszeitverkürzung und Mindestlohn ein, sondern knöpft sich die Inflation vor. "Die temporäre Senkung der USt auf Energie und der Stopp der Mietpreisexplosion auch für Gewerbemieten sind zwei Maßnahmen, die akut für Entlastung sorgen würden. Hier sind sich führende Expertinnen und Experten einig", so Matznetter.
(APA/Red)