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Sonntagsöffnung: Donauzentrum-Chef plädiert für "Chancengleichheit"

Sonntagsöffnung - Neuer DZ-Chef
Sonntagsöffnung - Neuer DZ-Chef ©APA (Sujet)
Im größten Einkaufszentrum Wiens, dem Donauzentrum, kann man sehr gut ohne Sonntagsöffnung leben - wäre jedoch nicht sonderlich erfreut darüber, wenn diese in der Innenstadt erlaubt wird.
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Der neue Center Manager, Matthias Franta, plädierte im Interview für “Chancengleichheit” sowie für einige offene Sonntage in der gesamten Stadt. “Eine Sonntagsöffnung hat für uns nicht die oberste Priorität”, betonte Franta. In Österreich, so mutmaßte er, würde es dabei wohl nur zu einer Verschiebung der Umsätze kommen. Sprich: Am Wochenende würden keine Zusatzeinnahmen lukriert, sondern diese würden dann während der Woche fehlen.

Gelegentliche Sonntagsöffnung ok

Teuer wäre eine derartige Aufsperr-Erlaubnis jedenfalls, zeigte sich Franta überzeugt: “Man darf ja auch nicht die zusätzlichen Kosten außer Acht lassen, etwa die Betriebskosten oder natürlich auch die entsprechenden Personalkosten.” Gegen gelegentliches Sonntags-Shopping hat der DZ-Chef aber nichts einzuwenden. Er verwies auf Modelle, die es in anderen Ländern bereits gebe – nämlich eine Öffnung an einigen wenigen Sonntagen im Jahr. Dies sei auch für Wien vorstellbar, befand er.

“Wichtig ist, dass es eine transparente Regelung gibt, die sicherstellt, dass es keine Wettbewerbsverzerrung gibt”, so Franta. Falls tatsächlich eine Tourismuszone eingerichtet werde, solle diese nicht nur auf einen kleinen Teil der Stadt beschränkt werden: “Alle sollen die Möglichkeit haben, davon zu profitieren.” Das relativ weitab der City im 22. Bezirk gelegene Wiener Donauzentrum gehört zum Imperium des französischen Immobilienkonzerns Unibail-Rodamco, der auch die Shopping City Süd (SCS) betreibt. Es verfügt über 133.000 Quadratmeter verpachtbare Fläche sowie insgesamt 260 Shops. Jährlich werden rund 18 Mio. Besucher dort gezählt.

“Wir sind aber ständig auf der Suche nach Ideen”

Der bis dato letzte große Ausbau fand 2010 statt. “Derzeit stehen keine großen Zubauten an. Wir sind aber ständig auf der Suche nach Ideen und Projekten”, berichtete Franta. Man sei auch stets darauf bedacht, neue Marken nach Österreich zu holen – wie zuletzt den erste GAP-Store Österreichs. In Sachen Geschäftsentwicklung sehe man dem Gesamtjahr “sehr positiv” entgegen, versicherte der Center-Leiter. Das gelte auch für das Weihnachtsgeschäft – trotz der insgesamt für Wien prognostizierten leichten Rückgänge. Man sei aufgrund der Größe des Donauzentrums gut gerüstet, so Franta.

Die Mitbewerber beobachte man genau – also etwa Renovierungen und Ausbauten bzw. Neueröffnungen wie jene am Hauptbahnhof. Dass hier noch weitere folgen, glaubt der Neo-Centerchef nicht: “Der Plafond ist größtenteils sicher schon erreicht. Gerade in Österreich gibt es bekanntlich mehr Verkaufsfläche im Durchschnitt als woanders.”

Sorge bereite die Entwicklung dem Donauzentrum jedenfalls nicht, beteuerte er: “Es kommt stark auf die Differenzierung der einzelnen Objekte an, in Sachen Service und auch beim Angebot. Wir analysieren die sich ändernde Situation ganz genau und achten natürlich darauf, dass wir uns stetig weiterentwickeln.” Die “Vormachtstellung” in Wien wolle man weiterhin wahrnehmen.

Lesen Sie auch: Details zur Sonntagsöffnung.

(Das Interview führte Gerald Mackinger/APA)

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