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"Sonntagsfrage": Regierung profitiert von Corona-Krise

Die Regierungsparteien können in der Krise punkten.
Die Regierungsparteien können in der Krise punkten. ©APA/HANS PUNZ
Das Vertrauen in die Regierung ist so hoch wie selten zuvor, die Regierungsparteien ÖVP und Grüne stehen durch die Corona-Krise gut da. Bei einer hypothetischen Wahl würden beide Parteien dazugewinnen.
Diese Politiker sind gefragt

Erste Umfragen bestätigen die These, dass sich die Wähler in Krisen um die Regierung scharen. So kommt die ÖVP in einer Umfrage des Market-Instituts für den "Standard" auf einen - bei Wahlen seit den 80er-Jahren nicht mehr erreichten - Wert von 43 Prozent und die Grünen auf noch nie erreichte 19 Prozent. Beide liegen damit deutlich über ihrem Wahlergebnis 2019, die Opposition steht aktuell schwächer da.

ÖVP und Grüne legten je gut 5 Prozent zu

Die Zustimmung zur türkis-grünen Regierung ist jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, um mehr als zehn Prozentpunkte größer als bei der Nationalratswahl 2019. Da holte die ÖVP 37,5 Prozent und 13,9 Prozent die Grünen. Die Regierung bekam - in der Umfrage von dieser Woche - von jedem zweiten Befragten ein "Sehr gut" und von jedem Dritten ein "Gut". Nur vier Prozent der 1.000 Befragten gaben ihr einen Fünfer. Besonders gut schneiden Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ab.

Sie sind am häufigsten in den Medien zu sehen. Market-Chef Werner Beutelmeyer führt die guten Werte der Regierungsparteien - in der Freitags-Ausgabe des "Standard" - auch auf deren aktuell extrem hohe Medienpräsenz zurück. Dies geht zulasten der Opposition. Vergleichsweise wenig leidet darunter die SPÖ, die bei der Market-Sonntagsfrage auf 19 Prozent (statt 21,2) kam, auch NEOS halten sich mit 7 (statt 8,1) Prozent recht gut. Stark verloren hat jedoch die FPÖ - die nach dem ohnehin starken Einbruch bei der Wahl auf 16,2 Prozent in der Umfrage nur mehr mit 11 Prozent ausgewiesen wird.

Regierung mit historisch höchsten Vertrauenswerten

Die Regierung konnte neben den Umfragewerten auch ihre Vertrauenswerte massiv ausbauen. "Der aktuelle Vertrauensindex erbringt die höchsten Vertrauenswerte, die jemals gemessen wurden. Dieses geradezu überzogene All Time-High ist nur auf die aktuelle Corona-Krise zurückzuführen", sagte OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.

Bundeskanzler Kurz erzielte in der aktuellen Erhebung den bisher höchsten Wert in seiner politischen Karriere. 74 Prozent haben demnach Vertrauen in Kurz, 23 Prozent haben kein Vertrauen. Der Saldo von 51 Punkten bedeutet eine Steigerung von 32 Punkten gegenüber den Jänner-Vertrauenswerten. Gleich hinter Kurz landete Gesundheitsminister Anschober mit einem positiven Saldo von 49 Punkten. Auch Anschober legte um 32 Punkte zu. Die beiden Hauptprotagonisten der Corona-Krise schoben sich damit vor Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der im Vertrauensindex nun bei plus 42 Punkten (minus 2) hält und im Jänner noch mit klarem Abstand vorne gelegen war.

Minister legten deutlich zu

Vizekanzler Kogler kam auf einen positiven Vertrauenssaldo von 36 Punkten (plus 17), Innenminister Nehammer legte gegenüber Jänner gar um 33 Punkte zu, drehte vom Minus ins Plus und weist nun 29 Punkte aus. Deutliche Steigerungen verzeichneten auch Bildungsminister Heinz Fassmann (34 Punkte/plus 17), Justizministerin Alma Zadic (27 Punkte/plus 11), Außenminister Alexander Schallenberg (26 Punkte/plus 12), Umweltministerin Leonore Gewessler (21 Punkte/plus 8), Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (20 Punkte/plus 5) und Finanzminister Gernot Blümel (19 Punkte/plus 8).

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) kamen auf 10 Vertrauenspunkte, beide verloren gegenüber Jänner 4 Punkte. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner konnte in ihrer neuen, alten Rolle als Ärztin und ehemalige Gesundheitsministerin zwar um 5 Punkte zulegen, befindet sich mit einem Vertrauenssaldo von minus 12 aber nach wie vor im negativen Bereich. FPÖ-Chef Norbert Hofer verlor 4 Punkte und hält bei minus 34, Schlusslicht ist nach wie vor FPÖ-Klubchef Herbert Kickl mit minus 46 Punkten (plus 2 gegenüber Jänner).

(APA/red)

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