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Grün, gelb, orange - was die Farben jetzt bedeuten

Orange als Reaktion auf steigende Fallzahlen
Orange als Reaktion auf steigende Fallzahlen ©APA
Die Ampel-Kommission hat am Montagabend nach langer Debatte die Empfehlung beschlossen, erstmals Bezirke auf orange zu schalten.

Davon betroffen sind Wien, Innsbruck-Stadt, Kufstein, Dornbirn, Bludenz, Mödling und Neunkirchen, hieß es seitens der Kommission zur APA. Die Maßnahme hat aber nur symbolischen Charakter, denn Verschärfungen gehen damit für die betroffenen Bezirke nicht einher - zumindest nicht von Seite des Bundes.

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Vielmehr geht es um Empfehlungen, die von der zuständigen Kommission ausgesprochen wurden - etwa die Intensivierung des Schutzes von Pflegeeinrichtungen und Krankenanstalten oder die Erhöhung der Screeninguntersuchungen in einschlägigen Bereichen wie Pflege, Gesundheit und Bildung. Auch zur Etablierung von präventiven Maßnahmen z.B. an Märkten sowie eine Einschränkung von Veranstaltungen in geschlossenen Gesellschaften ohne Sicherheitskonzept wird aufgerufen.

Einschränkungen bei Feiern?

Gerade letzterer Punkt könnte durchaus noch von Interesse sein, wenn man an größere Feierlichkeiten etwa zu Jubiläen, Taufen oder Hochzeiten denkt. Ob es hier zusätzliche Verordnungen zur Umsetzung der Empfehlungen braucht, wird laut Regierungskreisen in den kommenden Tagen beraten.

Freilich hätte gemäß den ursprünglichen Ampel-Plänen Orange noch viel größere Einschnitte gebracht. Da wären z.B. bei Events mit zugewiesenen Sitzplätzen in geschlossenen Räumen nur noch maximal 250 Personen erlaubt gewesen. In den Oberstufen hätte es die Möglichkeit zur Rückkehr von Home-Schooling gegeben und wäre die Sperrstunde auf Mitternacht vorverlegt worden.

Symbolischer Charakter

Nunmehr hat die Ampel offenkundig nur noch die Aufgabe, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung in den aktuell stärker betroffenen Regionen zu erhöhen. Immerhin ist die Kommission damit auch Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gefolgt, der schon vergangene Woche darauf gedrängt hatte, weniger auf Grün als auf Gelb und Orange zu setzen, nachdem zumindest das Parameter der Fallzahlen diese Färbung bereits hergegeben hätte.

Was tatsächlich passiert ist aber offen. Auf der Webseite des Gesundheitsministeriums gibt es nur noch den Hinweis, dass die Länder über Maßnahmen abseits von Grün entscheiden müssen. In Vorarlberg beispielsweise wird im Laufe des Vormittags die Lage erörtert. Die mit den neuen Einstufungen zusammenhängenden Maßnahmen sollen noch am Dienstag kommuniziert werden.

Salzburg, Kärnten, Burgenland grün

Verhältnismäßig unbeschwert lässt es sich noch in Salzburg, Kärnten und Burgenland leben, sind doch dort alle Bezirke Grün. Davon kann Oberösterreich nur träumen, denn außer dem Innviertel ist das gesamte Land nun Gelb-gefärbt. In Tirol wurden Innsbruck-Stadt und Kufstein eine Stufe auf Orange gehoben, neu auf Gelb kommen zu Schwaz die Bezirke Landeck und Innsbruck-Land. Das bisher komplett grüne Vorarlberg ist nun in einen orangen (Dornbirn, Bludenz) und einen gelben Bereich (Bregenz, Feldkirch) geteilt.

In Niederösterreich sprangen Mödling und Neunkirchen von Grün gleich auf Orange, zahlreiche weitere Bezirke sind nunmehr Gelb. Der Steiermark bleibt Orange erspart, dafür sind einige Bezirke wie Graz Stadt und Umgebung Gelb.

Landespolitiker zufrieden

Zumindest fürs erste zeigten sich die Landespolitiker mit den Entscheidungen der Kommission ganz zufrieden. Auch Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) war "einverstanden" damit, dass die Bundeshauptstadt hoch gestuft wurde.

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) will die Höherstufung der Bezirke sogar eingefordert haben, lehnt er es nach eigenem Bekunden doch ab, der Bevölkerung mit einer harmlosen Ampelfarbe zu suggerieren, dass alles in Ordnung sei.

800 Neuinfektionen in Österreich

Die Zahl der Corona-Infizierten dürfte indes nach dem üblichen Abschwung an den Wochenenden wieder deutlich in Richtung 800 nach oben gehen. Montagfrüh hatte das Innenministerium 382 Neuinfektionen berichtet, das waren zwar deutlich weniger als die 869 vom Samstag, aber wiederum deutlich mehr als genau eine Woche davor, als am Montag 290 Neuinfektionen berichtet wurden.

(APA)

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