Das Filmarchiv Austria will dabei dem Motto Horror. Freaks. Wahnsinn. mit Klassikern wie Nosferatu, Frankenstein und Rosemarys Baby gerecht werden. Zur Eröffnung wird der österreichische Stummfilm Orlacs Hände aus dem Jahr 1924 gezeigt.
Mit der Kaiserwiese habe man einen Spielort von geradezu spektakulärer Qualität gefunden, gab sich Filmarchiv-Geschäftsführer Ernst Kieninger bei einer Pressekonferenz am Dienstag euphorisch. Der Prater sei ein traditioneller Kino- und Filmort. Im Jahr 1896 seien dort im Rahmen von Venedig in Wien erstmals lebende Fotografien gezeigt worden, und in den 1920er und 30er Jahren habe es dort eine Reihe riesiger Filmpaläste gegeben.
Mit der Geisterbahnfahrt durch die Filmgeschichte – neben Stummfilmen mit Live-Musik gibt es auch aktuelle Streifen wie Scream und Blair Witch Project – soll auch der Bogen zu den traditionsreichen Attraktionen des Vergnügungsparks geschlagen werden. Finanziert wird das von der Stadt Wien unterstützte Festival aus Sponsorengeldern, 120.000 Euro stehen zur Verfügung. Rundherum wird Gastronomie geboten, und die Prater-Unternehmer verteilen Gutscheinhefte für ihre Fahrgeschäfte.
Die Wiener Vizebürgermeisterin und oberste Prater-Verantwortliche Grete Laska (S) rühmte bei der Präsentation die Qualität der durch den Körper gejagten kalten Schauer. Einblick gab sie aber auch in ihre frühkindlichen Traumata: Es hat keinen Horrorfilm gegeben, der meinen Vater übertroffen hat beim Märchen erzählen, so Laska.
Das Festival im Prater, bei dem das Filmarchiv auch Ausschnitte aus der eigenen Praterfilmsammlung zeigt, findet bereits zum zweiten Mal statt. Im Vorjahr kamen trotz Schlechtwetters mehr als 15.000 Besucher. Die traditionelle Filmarchiv-Sommerschau ab 27. Juli im Augarten steht dann im Zeichen des Orients, unter anderem mit Specials zu orientalischen Filmemacherinnen und einem Tribute an den ägyptischen Regisseur Youssef Chahine. Bis 20. August gibt es Open Air-Vorstellungen, von 28. Juli bis 25. September wird auch das Metro Kino bespielt.