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Sommerliche Temperaturen: So klappt der sichere Sprung ins kalte Nass

Wasserretter Manuel Winkel erklärt, worauf man beim Baden achten sollte.
Wasserretter Manuel Winkel erklärt, worauf man beim Baden achten sollte. ©VOL.AT/Mayer, Canva
Endlich ist das Sommerwetter in Vorarlberg angekommen. Die Wassertemperaturen können aktuell noch nicht mit der Luft mithalten. Beim Sprung ins kalte Nass ist Vorsicht geboten.

Erste Badegäste wagten sich bereits in den letzten Wochen in den noch kühlen Bodensee. Aktuell misst das Wasser an der Oberfläche zwar schon um die 19 Grad, doch weiter unten ist es noch kühler. Ein Sprung ins Wasser verspricht Abkühlung, doch die Wasserrettung bittet um Vorsicht.

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VOL.AT traf Manuel Winkel beim Boot der Wasserrettung in Bregenz. ©VOL.AT/Mayer

Erst abkühlen, dann reinspringen

"Es gilt, sich immer abzukühlen, vor man ins Wasser geht", erklärt Manuel Winkel, Leiter der Wasserrettung in Bregenz. Man solle zudem wirklich nur ins Wasser gehen, wenn man sich wohlfühle. "Die Baderegeln für die Kinder gelten auch für Erwachsene", gibt er zu verstehen. "Nicht zu viel und nicht zu wenig davor essen, wie gesagt ausreichend abkühlen und wenn man sich unwohl fühlt, dann hat man im Wasser nichts verloren." Einfach so ins Wasser springen, sollte man nicht. "Vor allem nirgends reinspringen, wo man den Untergrund nicht kennt." Mit dem aktuellen Wasserstand könne die Badestelle anders sein als letztes Jahr. "Immer zuerst anschauen: Wo bin ich da? Kann ich hier reinspringen und dann kühle ich mich ab und springe rein", betont Winkel. "Hier kann der Kreislauf versagen und danach kann man einfach untergehen. Ich möchte nicht sagen, dass das regelmäßig passiert, aber es passiert häufig und viel zu oft."

Video: Wasserretter Manuel im Gespräch

Die Wasserrettung ist gerüstet für die Badesaison. ©VOL.AT/Mayer

"Häufung der Einsätze" bei Hitzeperioden

Zum Start der Badesaison gebe es grundsätzlich erfahrungsgemäß nicht mehr Einsätze für die Wasserrettung, gibt Winkel zu verstehen. "Die höchste Frequenz an Einsätzen haben wir eigentlich bei Hitzeperioden. Wenn es länger heiß ist, dann stellen wir eine Häufung der Einsätze fest. Das sind überwiegend ältere, Kreislauf-schwache Personen, die dann einfach ertrinken." Wenn ein Mensch eine Kreislaufschwäche habe, sei es umso wichtiger, dass man sich wohl und gesund fühle und auch abkühle, vor man ins Wasser gehe. Auch bei Stand-up-Paddlern gilt Vorsicht: "Wir hatten jetzt leider in den letzten zwei Jahren jeweils einen Toten zu beklagen", gibt Winkel zu verstehen. "Das sind einfach Nichtschwimmer oder schlechte Schwimmer, die mit den Stand-ups rausfahren und verunfallen." Eine Leash gehöre ans Bord, dazu eine Schwimmweste. Wichtig sei, nur bei gutem Wetter hinauszupaddeln.

Hier beim Wiking in Bregenz tummeln sich im Sommer die Badegäste. ©VOL.AT/Mayer

So kann man im Notfall helfen

Was, wenn doch was passiert und man einen untergehenden Schwimmer beobachtet? "Auf jeden Fall schnellstmöglich den Notruf 144 wählen und dann sofort Tauchversuche nach dieser Person unternehmen", verdeutlicht der Leiter der Wasserrettung in Bregenz. Auch, wenn man sieht, dass jemand sonst im Wasser Hilfe braucht, kann man eingreifen: "Irgendetwas, das schwimmt, eine Luftmatratze oder sonst irgendetwas hinschieben", schildert Winkel. "Bloß nicht selbst hingehen, weil eine in Panik geratene Person ist einfach unberechenbar und die wird einen mit hinunter reißen."

Die Wasserrettung sei gerüstet für die Badesaison, erklärt Winkel gegenüber VOL.AT. Jedes Wochenende seien Rettungsschwimmer in den Freibädern und das Boot sei besetzt. Der Bereitschaftsdienst aus Wildwasserteam und Tauchern sei zudem einsatzbereit.

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(VOL.AT)

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