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Sommerfrische im Liechtenstein Museum

Das Liechtenstein-Museum lockt hitzegeplagte Besucher mit einer konstanten Raumtemperatur von 22 Grad Celsuis und mit einem Eintrittspreis-Rabatt, sobald Außentemperaturen über 30 Grad steigen. Ausstellungen in Wien...

Nicht nur im Leopold Museum, auch im Liechtenstein Museum sieht man die Sommerhitze als besonders triftigen Grund für einen Museumsbesuch. Eine konstante Raumtemperatur von 22 Grad Celsius verbindet Kunstgenuss mit Abkühlung. Vom 1. August bis 18. September lockt überdies die Aktion „Sommerfrische im Liechtenstein Museum“, bei der steigende Temperaturen sinkende Eintrittspreise versprechen: Ab einem prognostizierten Tageshöchstwert von über 30 Grad werden pro zusätzlichem Grad 10 Prozent nachgelassen. „Bei uns muss man aber nicht nackt oder in Bikini kommen wie in anderen Häusern“, betonte Pressesprecherin Alexandra Hanzl in Anspielung auf die Aktion des Leopold Museums.


Ab Donnerstag gibt es auch etliche Neuerwerbungen oder neue Leihgaben in der Sammlung zu bewundern. „Wir haben in den letzten Tagen und Nächten intensiv umgehängt“, schilderte Museumsdirektor Johann Kräftner heute Vormittag im Gespräch mit Journalisten. Einerseits könne man immer nur rund 15 Prozent der Bestände präsentieren und habe ein intensives Restaurierungsprogramm gestartet, damit auch bisher nicht gezeigte Schätze ausgestellt werden könnten, andererseits gibt es wieder etliche Neuankäufe. Nur eines dementierte Kräftner: „Den Canaletto in London haben nicht wir ersteigert, auch wenn dies viele glauben.“ Ein Canaletto-Gemälde war Anfang Juli Mittwoch bei Christie’s für umgerechnet 17 Millionen Euro an einen Telefonbieter verkauft worden.


Zu den Neuankäufen, die nun in der Permanent-Ausstellung zu sehen sind, zählen ein kleines Reiterstandbild von Pietro Tacca und eine „Herkules“-Bronze von Ferdinando Tacca, die sich einst in der Sammlung des französischen Königshauses befand. „Damit ist nun auch die Spätzeit der Florentiner Bronze bei uns prominent vertreten“, freute sich Kräftner, der darauf verwies, dass auf dem Ende 2004 erworbenen prunkvollen Badminton Cabinet auch vier wunderbare Florentiner Bronzen, die die vier Jahreszeiten darstellen, zu finden sind. „Damit schließt sich auch dieser Kreis.“


Neu erworben wurden auch ein „Kreuzabnahme“-Bozzetto, eine aus Terrakotta ausgeführte Relief-Arbeit von Soldani sowie die Waldmüller-Bilder „Die Unterrichtsstunde“ und „Ruine des Griechischen Theaters zu Taormina“. Die beiden letzteren, die Kräftner mit weißen Stoffhandschuhen und spitzen Fingern den Journalisten präsentierte, werden jedoch erst ab Ende Oktober in einer großen Biedermeier-Schau in Vaduz öffentlich gezeigt. Bei dieser Gelegenheit sollen auch viele Funde, die Kräftner in den Depots der Liechtenstein’schen Sammlung getätigt hat, präsentiert werden.


Doch nicht nur eigene Bestände sind in Wien zu sehen. Ab heute sind auch zwei neue Leihgaben zu bewundern: Arcimboldos Gemälde „Die Erde“ (aus dem „Vier Elemente“-Zyklus, von dem „Feuer“ und „Wasser“ im KHM zu finden sind) aus einer österreichischen Privatsammlung. Und im Rahmen der laufenden Giovanni-Giuliani-Ausstellung ist noch eine neue Leihgabe zu sehen, ein ursprünglich für Stift Heiligenkreuz ausgeführtes Barometer des Barock-Bildhauers. „Die Dame, der das Stück heute gehört, hat sich bei mir telefonisch gemeldet“, erzählt Kräftner. „Obendrein wohnt sie ebenfalls im Neunten Bezirk. Es gibt immer wieder Erstaunliches ganz in der Nähe zu finden. Man muss nicht immer in der Ferne suchen.“

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