Sollte Vorarlberg eine Väterkarenz durch eine volle Gehaltszahlung über mehrere Monate fördern?

Kommentar Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP): Dieser Vorschlag ist nicht finanzierbar. Folgende Kostenschätzung zeigt die Dimension auf: Bei ca. 3.700 Geburten/Jahr in Vorarlberg würden Kosten von rund € 11 Mio./Jahr für einen Monat Väterkarenz entstehen (Basis: Einkommen € 3.000 brutto incl. DN und DG Beitrag). Für zwei Monate wären es somit € 22 Mio./Jahr…
Kommentar Dieter Egger (FPÖ): Wir wollen ein Elterngeld in der Höhe von € 600,- bis € 700,- einführen. Dadurch könnten Eltern frei entscheiden, ob sie diese Mittel für Fremdbetreuung einsetzen oder ob sie ihr Kind – speziell in den ersten Lebensjahren – selbst betreuen möchten. Jedes Lebensmodell soll seinen Platz haben.
Kommentar Johannes Rauch (die Grünen): Als Anreiz, damit Familienarbeit auch von Vätern übernommen wird, sicherlich sinnvoll. Ansonsten sind die fünf Varianten des Kinderbetreuungsgeldes – auch mit einkommensabhängigen Varianten – schon jetzt sinnvolle Anreizysteme.
Kommentar Michael Ritsch (SPÖ): Es gibt in Österreich eine breite Palette an unterschiedlichen Karenzmodellen, wie fast nirgends auf der Welt. Es wäre wünschenswert, wenn mehr Väter in Karenz gehen würden und unserer Meinung sollte der Papamonat auf jeden Fall ausgeweitet werden.
Kommentar Sabine Scheffknecht (NEOS): Das jetzige Modell der Karenz ermöglicht bereits eine Bezugshöhe von 80% der Letzteinkünfte. Ja, oft verdienen Väter mehr als Mütter, was es für sie schwieriger macht, in Karenz zu gehen. Wir glauben jedoch, dass es der richtige Weg ist zu garantieren, dass Frauen gleich viel verdienen als Männer statt hier auf Steuergelder zurückzugreifen.
Kommentar Friedrich Gsellmann (Piratenpartei): Wenn Frauen sich karenzieren lassen können, sollte es den Männern bei gleichen Aufgaben dies auch zustehen. Das Kindeswohl steht an erster Stelle. Die längsfällige Gleichstellung von Mann und Frau im Lohnsektor muss endlich umgesetzt werden.
Kommentar Hannes Hausbichler (Männerpartei): Die Forderung ist zu gering: Vätern soll volle gleichwertige Elternschaft ermöglicht werden, mit unveräußerlichen Rechten. Mit nur einem lächerlichen Monat abgespeist zu werden, ist kläglich gegenüber Vorarlbergs Vätern.

Christoph Alton (WIR): WIR sind für die Wahlfreiheit von Mutterkarenz oder Vaterkarenz. Die Mutter oder der Vater soll so viel Geld pro Monat erhalten, dass er die Wahlfreiheit bekommt, sein Kind selber zu erziehen.
Anm.: Keinen Kommentar zu der Thematik gab es von der CPÖ.
Info:
VOL.AT hat sämtliche Spitzenkandidaten der zur Landtagswahl antretenden Parteien zu verschiedenen Themengebieten befragt. Die Spitzenkandidaten konnten mit “Ja” und “Nein” antworten, und jeweils noch von “sehr wichtig” über “wichtig” bis “unwichtig” einstufen, welche Relevanz das Thema bei ihnen einnimmt.
Unsere User sind gefragt: Wie lautet Ihre Meinung?
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