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Söhne senken die Lebenserwartung der Mütter

Der Testosteronspiegel schwächt das Immunsystem von Schwangeren.
Der Testosteronspiegel schwächt das Immunsystem von Schwangeren. ©BilderBox (Symbolbild)
Frauen, die Jungen zur Welt bringen, haben eine geringere Lebenserwartung - unabhängig vom Wohlstand und sozialen Status.

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung der finnischen University of Turku, wofür rund 11.000 Mütter untersucht wurden. Frauen, die ihren Familienkreis rein mit Jungen abgeschlossen haben, leben um 8,5 Monate weniger als diejenigen mit Mädchen. Dieses Ergebnis gilt indes nur für Mütter.Das Geschlecht der Kinder beeinflusst die Lebensdauer der Väter nicht, was darauf schließen lässt, dass dieser Umstand biologische Gründe zu haben scheint. Eine Annahme ist, dass Frauen, die einen Jungen erwarten, einen höheren Testosteronspiegel während der Schwangerschaft haben und dieser das Immunsystem schwächt. Zusätzlich wachsen Jungen schneller im Bauch und belasten dadurch den Körper der Mutter.

Keine Schwangerschafts-Unterschiede bekannt

Eine Mutter mit sechs Söhnen lebt laut der Studie weitere 32,4 Jahre nach ihrer letzten Geburt, während eine Frau mit derselben Anzahl an Mädchen weitere 33.1 Lebensjahre bleiben. Je mehr Söhne eine Frau habe, umso kürzer würde ihre Lebenserwartung.

“Zwar ist die Anzahl der untersuchten Mütter nicht gering – ich würde das Studienergebnis dennoch nicht unterstützen. Geschlechtsspezifische Unterschiede während der Schwangerschaft sind bisher nicht bekannt”, stellt Elisabeth Altmutter, Bereichsleitungsvertretung des Hebammen-Teams an der Privatklinik Goldenes Kreuz, gegenüber pressetext klar.

Dieses Ergebnis lässt sich ihrer Meinung nach nicht verallgemeinern. Auch das angeblich erhöhte Gewicht von Jungen im Mutterbauch kann sie nicht bestätigen. “Sehr häufig sind Jungen leichter als die Geschwistermädchen”, ergänzt sie.

Soziale Faktoren beeinflussen Lebensqualität

Ein weiterer Faktor könnte auch die Erziehung der Kinder darstellen, wodurch unterschiedliche geschlechtsspezifische Belastungen für Mütter entstehen können. Demnach vermuten Forscher, dass soziale und kulturelle Gründe, wie beispielsweise eine zusätzliche Unterstützung der Mädchen für ihre Mütter, deren Lebenserwartung begünstigen können.

“Auch die Pubertät bei Jungen könnte ein Grund sein, obwohl auch Mädchen in dieser Periode schwierig sein können. Das ist eine Frage, wie die Eltern damit umgehen. Ein Vater geht mit der Pubertät vielleicht anders um als die Mutter”, schließt die Hebamme ab. (pte)

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