So viel Arbeit steckt wirklich hinter einem Maturaball

Das Maturaball-Komitee des Bundesoberstufenrealgymnasium (Borg) Bludenz steht kurz vor ihrem Maturaball, noch vor den letzten Aufgaben und lädt uns sogar zu der Generalprobe ihres Balles ein. Das Komitee und die Maturanten des Borgs erzählen uns, was sie während den Planungen besonders plagte und zeigen uns, wie viel Arbeit wirklich hinter einem Maturaball steckt.

„Unser Ball kostet circa 48.000 Euro“
„Die meisten Sponsoren haben wir per E-Mail kontaktiert“, erklärt uns Julia aus dem Ball-Komitee, „es wurden auch die Eltern aller Schüler gefragt, ob ihre Firma einen Beitrag zu dem Maturaball leisten kann“. Natürlich ist so ein Ball nicht billig: Mit DJ, der Band und dem Fotografen zusammen kostet ihr Maturaball im Festspielhaus 48.000 Euro.
„Eine genaue Zahl kann ich dir nicht nennen“, meint Mergen. Er erläutert uns den Arbeitsablauf folgendermaßen: „Wir sind schon circa ein Jahr an der Planung dran. Meistens trifft sich das Komitee außerhalb der Schule und mit der Zeit, vor allem jetzt vor dem Ball, wird der Zeitaufwand immer größer“. Er befürchtet, dass das Komitee auch beim Ball viel zu tun hat und möglicherweise den Abend nicht in vollen Zügen genießen kann.

Meinungsverschiedenheiten unter den Schülern
„Wir haben alle ganz unterschiedliche Fähigkeiten“, so Jodok vom Komitee. Deswegen haben sie sich dazu entschlossen, die sehr kreativen Mitglieder zu den sozialen Medien zuzuteilen und die mathematikstarken Ballmitglieder zu den Finanzen und der Kartenrechnung. „Wenn einer Hilfe brauchte, dann haben wir immer zusammengehalten, auch wenn es keine genaue Arbeitseinteilung gab“, erzählt uns Jodok. „Wir sind ein großes Ball-Komitee und keine einzelnen Gruppen“.
„Es hat natürlich immer wieder Meinungsverschiedenheiten gegeben“, erklärt uns Mona vom Komitee, „wir haben immer geschaut, dass es dem Großteil passt, vor allem mit Abstimmungen und Transparenz gegenüber den Schülern“.

„Der Berg an Aufgaben wird nicht kleiner“
„Gerade in den letzten Wochen wird der Berg an Aufgaben nicht kleiner“, so Jodok. Nicht immer ist alles rund gegangen: „Die Zahlen sind auch nicht immer so, wie man sie will“, erklärt er uns. Ihm ist oft die Frage aufgekommen, ob er sich diese ganzen Sorgen machen würde, wenn er nicht im Ball-Komitee tätig gewesen wäre. Doch er ist sich sicher, dass es ein schöner Maturaball sein wird, denn im Festspielhaus Bregenz erwarten sie am Freitag 1400 Ballbesucher.
Mehr als nur eine Party
„Es braucht Leute, die es machen und wir haben es gern gemacht“, so äußert sich Jodok zu der Frage, warum sie die Arbeit im Komitee angenommen haben. „Wir alle sind freiwillig dabei und sind auf die Wünsche der Maturanten eingegangen“.

Die Vorfreude ist bei allen ziemlich groß. „Für mich ist es was ganz Besonderes, da ich stolz auf unsere Arbeit bin“, meint Jodok, Schulsprecher des Gymnasiums. „Ich bin stolz darauf, dass wir ein Jahr lang an diesem Projekt gearbeitet haben und dass wir zusammen einen Abend geschaffen haben, an den sich alle Maturanten ein ganzes Leben lang erinnern können“.
Wie ging es Maturanten, die nicht im Komitee waren?
Linus, ein Schüler aus dem Wirtschafts- und Digitalzweig ist der Sitznachbar eines Komitee-Mitglieds, deshalb hat er mehr von dem Stress der Planung mitbekommen. „Wir mussten durch Kontakte Sponsoren für unseren Ball auftreiben“, erklärt uns Linus.
„Innerhalb der Klasse haben wir unsere Show vorbereiten müssen“, meint Bianca aus dem Kultur- und Sprachzweig. „Dem Komitee hat man schon angemerkt, dass sie gestresst waren und oft sind sie länger nach der Schule geblieben“. „Es gab viele verschiedene Meinungen, aber die konnten wir immer gut aussprechen und einen Kompromiss finden“.
Amelia, eine Schülerin aus dem Gesundheits- und Bewegungszweig erklärt uns, dass das Komitee die Maturanten immer auf dem neusten Stand mit den Plänen hielten. „Wir alle haben nach Sponsoren und Tombolapreise Ausschau gehalten“.
Johannes und seine Klasse musste das Maturavideo von der eigenen Klasse filmen und haben viel bei der Maturazeitung mitgeholfen: „Wir haben eine Location gebraucht und ein Thema finden müssen“, dabei war besonders schwer alle in der Klasse glücklich zu machen.

Die letzten Schritte vor dem Ball

Ann-Kristin, Maturantin des Borg Bludenz, teilte im Interview mit, dass für Freitagabend insgesamt fünf Choreografien und eine Mitternachtseinlage geplant sind. Alle Abschlussklassen proben heute im Festspielhaus zum letzten Mal ihre Choreografien. Ann-Kristins Klasse hat für ihren Maturaball eine „Airtrack-Show“, einen „Mamma Mia"-Tanz und einen „Survival“-Tanz geplant. Nervosität verspürt die Maturantin am Vorabend noch nicht, die Vorfreude auf das Event ist jedoch groß.
(VOL.AT)